WALLHALBEN Zukunft des Kindergartens: Das sind die Optionen

Durch das Kita-Gesetz und den gesetzlichen Anspruch auf sieben Stunden Betreuung pro Tag steigt der Platzbedarf in den Kitas.
Durch das Kita-Gesetz und den gesetzlichen Anspruch auf sieben Stunden Betreuung pro Tag steigt der Platzbedarf in den Kitas.

Der Kindergarten braucht mehr Platz. Zudem ist das Gebäude in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Damit die Anforderungen, die das Kita-Gesetz stellt, auch zukünftig erfüllt werden können, braucht es dringend eine Lösung.

Wie groß das Interesse an der Zukunft der Kita ist, zeigte die Tatsache, dass am Dienstagabend zahlreiche Zuhörer zur Wallhalber Ratssitzung gekommen waren. Sie erlebten mit, dass sich alle Ratsfraktionen einig waren, dass die Zeit dränge, dass man im Grunde zu spät dran sei – und dass eine Lösung sehr teuer werde.

Einig waren sich Ortsbürgermeisterin Christine Burkhard (FWG) und der Erste Beigeordnete Peter Sprengart (CDU) auch dahingehend, dass das Thema in der Vergangenheit nie auf der Tagesordnung des Gemeinderats gestanden habe. Uneinig war man sich aber darüber, bei wem zuletzt der Ball gelegen habe: Burkhard merkte an, sie wäre froh gewesen, wenn mal ein Signal aus dem Rat gekommen wäre, in welche Richtung es gehen soll. Was Sprengart erstaunte, denn die Ortsbürgermeisterin sei die Chefin der Kindertagesstätte, und da habe man von Ratsseite erwartet, dass von ihr ein Vorschlag komme.

Nicht gemeinsam mit der Grundschule

CDU, WG Lauer und ein Ratsmitglied der SPD hatten beantragt, dass in der Sitzung am Dienstag über den aktuellen Sachstand berichtet wird. Es bringe nichts, sagte Tobias Dreßler (CDU), wenn man nun wieder „alte Geschichten austausche“. Es gehe darum zu klären, wie weiter verfahren werden soll.

Die Idee, dass die Grundschule Wallhalben (Träger ist die Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben) und der Kindergarten (Träger ist die Ortsgemeinde Wallhalben) gemeinsam ins frühere Gebäude der Realschule plus ziehen, ist längst vom Tisch. Gegen diesen Vorschlag, der bei einer von der Verbandsgemeinde beauftragten Machbarkeitsstudie entstanden war, hatten von Beginn an die hohen Kosten gesprochen. Auch pädagogisch war diese Lösung nicht gewollt, denn Lernrhythmen von Grundschulkindern und Spielrhythmen von Kindergartenkindern passten nicht zusammen. Daher hatte sich der Verbandsgemeinderat bereits im März 2022 gegen die gemeinsame Nutzung ausgesprochen.

Sickingen-Gymnasium geht Anfang 2025

Ohnehin hatte die Ortsgemeinde Wallhalben zu diesem Vorschlag nie offiziell Stellung bezogen. Das hätte sie bis 2021 bereits tun sollen. Mangels Signal von der Ortsgemeinde wurde auf Verbandsgemeindeseite nur noch der Plan verfolgt, dass die Grundschule in das ehemalige Realschule-plus-Gebäude zieht, wo sich eine Ganztagsschule mit Mensa gut unterbringen lasse.

Das Gebäude wurde zwischenzeitlich vom Landkreis Südwestpfalz an die Verbandsgemeinde übertragen. Genutzt wird es derzeit vom Sickingen-Gymnasium Landstuhl, weil die Schule im Kreis Kaiserslautern saniert wird. Das erschwert die Planungen, weil nicht ganz klar ist, wann das Gymnasium die Räume in Wallhalben nicht mehr benötigt. Aktuell sei avisiert, dass die Räume im Januar/Februar 2025 freiwerden.

Rat: Bau einer Brücke notwendig

Für die Kindergartenzukunft gebe es nun mehrere Optionen, skizzierte Burkhard. Eine Idee ist, dass das aktuelle Kindergartengebäude saniert wird und der zusätzliche Platzbedarf dadurch abgedeckt wird, dass der Kindergarten nach dem Umzug der Grundschule ins Realschulgebäude einen Teil der jetzigen Grundschule nutzt. Nämlich das neuere Gebäude, die sogenannte Wohlfühlschule. Einen Preis, zu dem ihr die Verbandsgemeinde das Gebäude überlassen würde, habe die Ortsgemeinde aber noch nicht genannt bekommen, sagte Burkhard. Ein Nachteil dieser Lösung, wie aus Reihen des Rats angemerkt wurde: Der Kindergarten hätte dann zwei Gebäude, die durch den Bach getrennt wären. Das erfordere den Bau einer Brücke.

Eine weitere Option ist laut Burkhard ein kompletter Kindergartenneubau. Es gebe drittens auch genügend Platz, den bestehenden Kindergarten in Richtung Buswendeschleife zu erweitern – idealerweise zweistöckig, so Burkhard.

EDV-Technik wird modernisiert

Über diese Punkte und über den tatsächlichen Platzbedarf solle in großer Runde mit allen Beteiligten gesprochen werden, skizzierte Tobias Dreßler. Das seien das Landes- und das Kreisjugendamt sowie die Vertreter aller Gemeinden, die am Zweckverband Kindergarten beteiligt sind: Neben Wallhalben sind das Schmitshausen, Biedershausen, Knopp-Labach und Hettenhausen mit dem Scharrhof.

Modernisiert wird im aktuellen Kindergarten die EDV-Technik. Für jede Gruppe und die Kindergartenleitung werden I-Pads angeschafft. Geprüft wird noch, welche Kindergarten-App künftig genutzt werden soll. Eine solche App erleichtert zum Beispiel die notwendigen Dokumentationen und die Kommunikation mit den Eltern.

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