Kreis Südwestpfalz Weniger Autos, mehr Leben

Ab 2020 kann womöglich die Umgehung für die Blieskasteler Innenstadt gebaut werden.
Ab 2020 kann womöglich die Umgehung für die Blieskasteler Innenstadt gebaut werden.

Eine Umgehungsstraße soll die Blieskasteler Innenstadt vom Autoverkehr entlasten. Erst wenn dieser langgehegte Wunsch verwirklicht ist, kann die Verwaltung die Straßen und Plätze umgestalten, um dem Qualitätsanspruch gerecht zu werden, der sich mit dem Sitz der Biosphäre Bliesgau verbindet. Bislang scheiterte der Bau der Landesstraße 113 neu am Überschwemmungsgebiet. Jetzt weckt Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener Hoffnungen. Es soll eine Einigung mit der Landesregierung geben.

„Wir haben zusammen mit dem Umweltministerium eine Lösung für die Genehmigung gefunden“, sagte Blieskastels Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener (CDU) am Donnerstag. Es sei über Jahre hinweg schwierig gewesen, für die Umgehungsstraße der Blieskasteler Innenstadt eine Baugenehmigung zu bekommen. Die Hürde war nach Angaben der Bürgermeisterin das Hochwasserschutzgebiet, durch das die neue Straße gebaut werden soll. Denn die Bliesaue ist ein ausgewiesenes Überschwemmungsgebiet, in dem keine neuen Bauwerke errichtet werden dürfen. Nun soll es aber doch möglich sein, einen rechtssicheren Weg zur Verlegung der Bundesstraße 423 in Richtung Saarbrücken und der Landesstraße 113 in Richtung Bierbach geben. Wie die Einigung mit dem Ministerium und dem Landesamt für Umweltschutz im Einzelnen aussieht, wollte Faber-Wegener nicht sagen. Dennoch verbreitete sie Zuversicht: „Zuerst müssen noch Leitungen (Telekom, Strom) verlegt werden. Eventuell kann nach der Ausschreibung im Frühjahr 2020 gebaut werden.“ Ein von der Stadt Blieskastel in Auftrag gegebenes und vom Stadtrat gebilligtes Stadtentwicklungskonzept aus dem Jahr 2015 sieht die Verkehrsplanung als Grundlage künftiger Veränderungen. Das Konzept schlägt vor, die B-423 -Innenstadtumgehung auszubauen, um den Durchgangsverkehr in der Innenstadt zu vermindern. An vier Stellen sollen die Autos von der Umgehung in die Innenstadt fahren können. Die Hauptzufahrt von Süden soll über den neuen Kreisel an der Blickweilerstraße in die Von-der-Leyen-Straße führen. Von Süden wollen die Planer den Verkehr über die B 423 (Saargemünder Straße) in die Kardinal-Wendel-Straße führen. Dabei soll die Zufahrt für Lastwagen zum Blieskasteler Schlossberg erhalten bleiben. Aus Richtung Osten soll der Verkehr über die B 423, die Bliesbrücke und den neuen Kreisel in die Zweibrücker Straße rollen. Aus dem Norden können nach diesen Plänen die Autos über den Kreisel an der L 113 neu (Rewe-Markt) mit drei Zu- und Ausfahrten und einer Zufahrt in die Blieskasteler Innenstadt rollen. Künftig sollen Autos die Altstadt im Süden der Von-der-Leyen-Straße über den neuen Kreisel an der B 423 sowie im Norden durch die Florianstraße über den neuen Kreisel an der L 113 verlassen. Ziel des Konzeptes von 2015 ist es, den Autoverkehr in der Blieskasteler Altstadt auf ein „quartiersverträgliches Maß“ zu beschränken. Durchgangsverkehr und Parkplatzsucher schadeten der Stadt und sollen daher draußen bleiben. Gleichzeitig will das Konzept darauf achten, dass Gewerbebetriebe und Anwohner mit dem Auto erreichbar bleiben.

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