Rodalben Wasgau-Markt wieder eröffnet: Das bietet der Markt nach der Generalüberholung

Informationen aus erster Hand gaben beim Rundgang durch den neuen Wasgaumarkt, von links: Tamara Pavone (stellvertretende Marktl
Informationen aus erster Hand gaben beim Rundgang durch den neuen Wasgaumarkt, von links: Tamara Pavone (stellvertretende Marktleiterin), Jennifer Schmidt (Bäckerei, Fachberatung), Isolde Woll (Marketingleitung), Barbara Thorn (Marktleiterin), Henrik Schimmerle (Vertriebsleiter), Anja Heimgartner-Weber (Vertriebsleiterin Bäckerei).

Beim Abriss vor einem Jahr lag das Gebäude in Schuttbergen. Jetzt, ein paar Tage vor Ostern, erstrahlt der Wasgau-Markt in der Rodalber Bahnhofstraße in neuem Glanz. Durch den Neubau ist ein Schmuckstück für die Stadt entstanden.

Dem Pirmasenser Planungsbüro MCC ist der punktgenaue Abschluss gelungen. Am Dienstagmorgen feierte Wasgau die Wiedereröffnung, die auf außerordentlich reges Interesse stieß. 13.500 Artikel liegen im Markt bereit, dessen Verkaufsfläche Wasgau auf 1432 Quadratmeter erweitert hat. Beim sogenannten „Pre-Opening“, dem Rundgang zur offiziellen Präsentation am Vortag, nannte Vertriebsleiter Henrik Schimmerle weitere Zahlen.

Demnach unterhält das Unternehmen mittlerweile rund 80 Filialen. Durchweg liege der Schwerpunkt auf Regionalität, die Waren stammten vorzugsweise aus einem Umkreis von allenfalls 120 Kilometern. In der eigenen Bäckerei beschäftige Wasgau über 120 Mitarbeiter, die in der Produktion täglich 20 Tonnen Getreide verarbeiteten. Von Anbauern aus der Region würden bis zu 300 Obst- und Gemüsesorten bezogen. In der Metzgerei, ausgerichtet auf Bio- Produkte und Produkte aus Freilandhaltung, arbeiteten 52 Metzgermeister und mehr als doppelt so viele Gesellen. Die Weinabteilung kooperiere mit 400 Winzern, die die Wasgau-Weinkeller insgesamt mit 12.500 Flaschen bestücken.

Obst und Gemüse auf 120 Quadratmetern

Die damit schon skizzierten typischen Wasgau-Schwerpunkte stellten die Fachleitungen beim Erkunden der Angebotspalette näher vor. So war zu erfahren, dass die Anlieferung für die Bäckerei bereits ab 5 Uhr erfolgt, dass hier Teiglinge über Nacht reifen und dann morgens vor Ort frisch aufgebacken werden. Die Bäckerei hat von 6.30 bis 21 Uhr geöffnet, sonntags von 8 bis 11 Uhr. Frühstück gibt es in der Cafeteria, wo man auf Sesseln Platz nehmen kann.

Auf die Obst- und Gemüseabteilung entfallen 120 Quadratmeter. Die Produkte stammen von regionalen Partnern, an den Regalen stehen Namen von Produzenten aus Schifferstadt, Weingarten oder Römerberg. Ab Gründonnerstag liege hier auch frisch gestochener Pfälzer Spargel aus.

Kontakt zu 14 Winzern

Fünfmal in der Woche beliefert der eigene Fuhrpark die Metzgerei, informierte der verantwortliche Metzgermeister. Das Bio-Rind- und Kalbfleisch bezieht Wasgau von Betrieben aus Mecklenburg-Vorpommern, Lamm aus Baden- Württemberg. Grundsatz, auch bei der Schweinezucht, sei stets die artgerechte Haltung. „Faire Preise für faire Qualität“, laute die Devise bei Wasgau.

Für die Weine der Weinabteilung im Rodalber Markt stehe Wasgau in direktem Kontakt mit 14 Winzern, erklärte der Sommelier. Die Weinpalette in der Abteilung, in der andeutungsweise ein wenig Kelleratmosphäre aufkommen soll, wird ergänzt durch Sekt und Spirituosen, zunehmend auch durch alkoholfreie Getränke und wenig prozenthaltige Spritzweine. Zwischen diesen Schwerpunkten hat Wasgau kompakte Waren-Welten eingerichtet, etwa mit Molkereiprodukten und Aufstrichen, Pizza und Flammkuchen, Süßwaren oder einem Drogeriesortiment.

Renaturierung der Rodalb

Marketingleiterin Isolde Woll kam am Rande des Rundgangs auf einige Aspekte von Nachhaltigkeit zu sprechen: etwa das Dachbinder-Tragewerk aus Holz, das der Energieeffizienz diene, generell nachhaltige Baustoffe, die Nutzung von Abwärme, durchgehende LED-Beleuchtung und vor allem die Photovoltaikanlage auf dem Dach. Sie sorge für die vollständige Selbstversorgung des Marktes mit Strom. Zudem speichere und filtere das begrünte Dach mit Flechtenbewuchs das Oberflächenwasser.

Besonders hob Woll die Renaturierung der Rodalb hervor, die jetzt wieder mit der natürlichen Wasserführung fließe. Über die Rodalb führt eine verbreiterte Brücke. „Wir haben die Rodalb auf unserem Gelände sichtbar und am Ufer begehbar gemacht“, erklärte sie. Davon profitiere der Markt selbst, der in der warmen Jahreszeit direkt am Rodalb-Ufer den Außenbereich seiner Cafeteria aufbauen kann.

Die Renaturierung und überhaupt die Aufwertung der Bahnhofstraße wolle die Stadt fortführen, kündigte Bürgermeister Claus Schäfer an. Vom neuen Wasgaumarkt zeigte sich der Stadtbürgermeister angetan. „In spektakulärer Weise“ sei der Markt wieder entstanden, sagte Schäfer.

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