Grosssteinhausen Warum im Wald weniger Holz geerntet wird

In Großsteinhausen wird weniger Holz geerntet.
In Großsteinhausen wird weniger Holz geerntet.

Im Großsteinhauser Wald wird weniger Holz geerntet, als die Pachtfirma Schmitz laut Bewirtschaftung einschlagen dürfte. Förster Alexander Mayer lieferte in der Ratssitzung am Donnerstagabend den Grund.

Rund 1000 Festmeter Holz sollen in der Zeitperiode vom 1. Oktober 2023 bis 30. September 2024 im Großsteinhauser Wald eingeschlagen werden. „Das ist ein großes Defizit zu dem, was wir einschlagen dürften“, erklärte Förster Alexander Mayer in der Ratssitzung. Eigentlich wären 3000 Festmeter Holzeinschlag erlaubt. Dass lediglich rund ein Drittel des Erlaubten geerntet wird, begründet Mayer mit einem hohen Zuwachsverlust in den vergangenen sechs bis sieben Jahren, verursacht durch die heißen und dürren Sommermonate. Zudem gebe es in Großsteinhausen das Problem, dass viel Laubbäume im Wald stehen, deren Einschlag in den Wintermonaten stattfindet, weil dann kein Laub mehr auf den Bäumen ist. Durch die warmen Temperaturen schlügen die Bäume jedoch viel früher aus und hielten länger die Blätter.

„Weniger Holzeinschlag macht für uns waldbaulich mehr Sinn“, so der Mann von der Forstfirma Schmitz. Ebenso wurde beschlossen, mehr Waldfläche für die Bundeswaldprämie stillzulegen, als vorgeschrieben. In Großsteinhausen werden dadurch 3,55 Hektar Wald nicht bewirtschaftet. Die Gemeinde bekommt trotz des geringeren Holzeinschlages die gleiche Pacht von der Forstfirma Schmitz ausgezahlt. Der erste Beigeordnete Philipp Ziel lobte, dass Mayer und die Firma Schmitz den Wald nachhaltig betreiben würden und nicht nur auf den höchstmöglichen Gewinn schauen.

Klimawandel bringt Veränderungen im Wald

Florian Kemkes, Leiter des Forstamts Westrich, zeigte sich mit dem Forstwirtschaftsplan der Pachtfirma einverstanden. „Nicht alles zu ernten, ist sinnvoll.“ Gleichzeitig ist Kemkes über die aktuellen Entwicklungen hinsichtlich der heißen und trockenen Sommer beunruhigt. Im Wald, so der Forstamts-Chef, gibt es normalerweise lange Entwicklungszeiträume. Durch den Klimawandel habe es in den vergangenen Jahren jedoch schnelle Veränderungen gegeben. Kemkes will für weitere Einschätzungen hinsichtlich des Zustands des Großsteinhauser Waldes auf die bald eintreffenden Inventur-Ergebnisse warten. Der Rat stimmte dem neuen Forstwirtschaftsplan zu.

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