Kreis Südwestpfalz Tuberkulose: Verseuchte Herde wird getötet

Nach eingehenden Untersuchungen des zum Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gehörenden Friedrich-Löffler-Instituts Jena kam gestern die Todesnachricht: 86 Rinder eines Bliesgau-Hofs in der Gemeinde Gersheim werden wegen Tuberkulose-Durchseuchung im Laufe der Woche getötet.

Die Schnelltests an drei vergangene Woche geschlachteten Tieren einer nicht zur Milcherzeugung gehaltenen Herde hatten sich am Wochenende im thüringischen Forschungslabor bestätigt, sagte gestern die Sprecherin des saarländischen Ministers für Umwelt-und Verbraucherschutz, Reinhold Jost. Der Hof ist bereits seit vergangenen Dienstag gesperrt. Es sei nun veranlasst worden, die Tiere an Ort und Stelle zu töten. Wie die – allerdings nur höchst selten – auf Menschen übertragbare Tuberkulose in den Bestand kam, ist weiterhin unklar. Das zuständige Landesamt hat epidemologische Untersuchungen der Zu- und Lebendabgänge der zurückliegenden fünf Jahre angeordnet. Man habe die bereits erkannten Höfe unter Beobachtung genommen, heißt es. Die Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen. Zunächst war auch nur von 79 Rindern die Rede, gestern hießt es vom Ministerium, die Herde bestehe aus 86 Tieren. Drei vom Hof stammende Kälber, die bei anderen Landwirten eingestellt wurden, bedürfen der weiteren Untersuchung. Ob auch sie gekeult werden müssen, stehe noch nicht fest. Bereits vergangene Woche hatte das Gesundheitsamt des Saarpfalzkreises Entwarnung für die Bewohner des betroffenen Bliesgau-Hofs gegeben. Eine mögliche Ansteckung der Kinder konnte unmittelbar ausgeschlossen werden. Anhaltspunkte auf Ansteckung wurden laut Udo Steigner von der Kreisverwaltung bislang bei keinen Menschen gefunden, die Kontakt zum Hof oder dessen Bewohnern haben: „Es ist bekannt, wer als mögliche Kontaktpersonen infrage kommt. Da ist bis jetzt alles negativ ausgefallen.“ Weil es die Inkubationszeit zu beachten gelte, würden die Untersuchungen in etwa sieben Wochen zur Sicherheit wiederholt. Da es sich bei der Herde um eine reine Mutterkuhhaltung handelt, sind Milchprodukte nicht in den Lebensmittelhandel gelangt. (cps/ghm)

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