Dahner Felsenland Sirenen sorgen für Misstöne

In Hauenstein ist auf dem Dach des Bürgerhauses schon eine neue Sirene installiert , 19 weitere sollen in der VG folgen.
In Hauenstein ist auf dem Dach des Bürgerhauses schon eine neue Sirene installiert , 19 weitere sollen in der VG folgen.

Bei der Katastrophenwarnung der Bevölkerung setzt die Verbandsgemeinde Dahner Felsenland auf mobile Sirenenanlagen und verzichtet darauf, geförderte stationäre Anlagen zu beantragen. Das stößt auf Widerspruch.

Drei mobile Sirenenanlagen will die Verbandsgemeinde anschaffen, aber keine stationäre Anlagen für einzelne Orte. Darauf habe man sich in Absprache mit Wehrleitung und Wehrführungen verständigt, informierte Verbandsbürgermeister Michael Zwick (CDU) am Donnerstagabend den Verbandsgemeinderat. Zwei Gründe führte er dafür an. Erstens: Für lokale Ereignisse brauche man keine Sirenen. Dies habe sich kürzlich wieder gezeigt beim Großbrand der Halle in Busenberg und beim Ferienhausbrand in Ludwigswinkel, wo die Feuerwehren die Lage im Griff gehabt hätten. Letzteres sieht auch der Busenberger Ortsbürgermeister Christof Müller (FWG) so: Für Organisation und Wehrleute könne er nur großes Lob aussprechen.

Verzicht auf stationäre Anlagen

Bei größeren Ereignissen könnten Sirenen nützlich sein, so Zwick weiter, doch dann sei der Landkreis für den Katastrophenschutz zuständig und nicht die Verbandsgemeinde. Deshalb habe der Landkreis Südwestpfalz die Verbandsgemeinden um Vorschläge gebeten, wo Sirenen notwendig seien. Dabei geht es um das Förderprogramm des Bundes zur Erneuerung der kommunalen Sirenenanlagen. Die schlechten Ergebnisse bundesweiter Warntage und nicht zuletzt die Flutkatastrophe im Ahrtal hatten nach Einschätzung des Bundes die große Bedeutung von Sirenen als „Weckruf“ für die Bevölkerung gezeigt. Deswegen werden nun elektrische Sirenenanlagen in Dach- und Gebäudemontage oder als frei stehende Masteinrichtung in Kommunen gefördert. Im Landkreis Südwestpfalz stehen 240.000 Euro zur Verfügung. Aus Sicht von Zwick viel zu wenig. Die VG könne daraus nur Mittel für zwei oder drei Anlagen bekommen. Deswegen hätten sie entschieden, ganz darauf zu verzichten, zumal andere VGs wie Thaleischweiler-Fröschen höheren Gefahren, etwa bei Hochwasser, ausgesetzt seien.

Dahn

Kommentar: Verzicht auf stationäre Sirenen ist nicht nachvollziehbar

Kritik am Verzicht auf Anmeldung

Widerspruch kommt dazu von SPD-Fraktionsführer Markus Keller. Der Ortsbürgermeister von Bobenthal, selbst Feuerwehrmitglied, hatte kürzlich mit seinem Ortsgemeinderat die Verwaltung aufgefordert, in Bobenthal für eine Sirene zu sorgen. Aufgrund der Erfahrungen im Ahrtal brauche man die bewährte Bevölkerungswarnung per Sirene, betonte er. Nicht entscheidend sei dabei letztlich, wer dafür zuständig sei. Die verfügbaren 240.000 Euro seien überdies nur eine reine Rechengröße, entsprechend dem Einwohnerschlüssel. Das bedeute aber nicht, dass nicht mehr ausgeschüttet werde. „Ich verstehe nicht, dass die Verbandsgemeinde den Bedarf nicht anmeldet“, kritisiert Keller. Er hätte sich gewünscht, dass man dabei auch das Gespräch mit den Ortsbürgermeistern gesucht hätte.

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