Kreis Südwestpfalz Riedelberger sollen abstimmen

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Bevor über neue Windräder bei Riedelberg entschieden wird, sollen die Riedelberger abstimmen. „Aber davon sind wir noch weit entfernt“, sagt Bürgermeister Peter Lethen. Am Dienstag stellte der Windradbetreiber Prokon ihm und Ratsmitgliedern Pläne für weitere Windräder vor. Bis die konkret werden, kann es noch dauern: Der Verbandsgemeinderat Zweibrücken-Land muss erst noch über den Flächennutzungsplan entscheiden.

Auf Riedelberger Gemarkung stehen bereits acht Windräder. Sie werden laut Bürgermeister Peter Lethen von der Firma Enercon betrieben. Die Gemeinde erhalte dafür jährlich 30 000 Euro, weil die Wege zu den Windrädern über Gemeindegrund führen. Weitere Windräder könnten auf zwei Flächen entstehen, die nördlich beziehungsweise südlich des jetzigen Riedelberger Windparks liegen (wir berichteten am 10. Februar). Doch hat sich der Riedelberger Rat jüngst dafür ausgesprochen, dass diese Flächen kleiner werden sollen. Statt der von Prokon vorgeschlagenen vier Windräder wäre dann wohl nur noch eins möglich, sagt Lethen, und zwar an der Grenze zu Frankreich. Wobei nur ein Windrad für Prokon kaum attraktiv sei. Wie groß die Flächen für Windräder tatsächlich werden, darüber entscheidet der Verbandsgemeinderat, wenn er den Flächennutzungsplan beschließt. Das soll im Frühjahr geschehen. Der Plan legt Gebiete fest, in denen Windräder stehen dürfen; er schreibt aber weder die mögliche Zahl noch die genauen Standorte vor. Der Flächennutzungsplan sieht, wie mehrfach berichtet, Windkraftgebiete bei Großbundenbach, Käshofen und Riedelberg vor. Die anderen beiden Orte ließen jeweils die Bürger abstimmen, ob sie Windräder wollen. Deshalb sollen laut Lethen auch die Riedelberger mitreden dürfen. Der Beigeordnete Christian Schwarz hatte in der Ratssitzung Anfang Februar Bedenken von Bürgern vorgebracht, die Lärmbelästigungen fürchten. Lethen weiß, was die Bürger meinen: „Wir hören die Windräder auch, je nach Wind“ und vor allem nachts, sagt er. Die Gemeinde sei jedoch in einer schwierigen Lage. Einerseits verstehe man die Bedenken, aber andererseits müsse man dafür sorgen, dass Geld in die Gemeindekasse kommt. Deshalb ist Lethen wichtig: Sollten weitere Windräder gebaut werden, dann „auch auf Gemeindeterritorium, denn dann kommt das Geld allen zugute“. Das eine Windrad, das laut Lethen noch möglich wäre, stünde tatsächlich zum Teil auf Gemeindegrund, „das wäre für uns natürlich schon interessant“. Dabei erhofft sich Lethen mehr Akzeptanz, als wenn in erster Linie Privatleute von einem Windrad profitieren. „Sonst haben die einen die Einnahmen, aber alle den Radau der Windräder“, sagt Lethen. Wobei er in Sachen Lärm anmerkt: „Man gewöhnt sich an alles.“ In Riedelberg sei es, verglichen mit anderen Orten in Deutschland, die mit Lärm zu kämpfen haben, vergleichsweise ruhig. Der Bürgermeister betont, dass die Windrad-Pläne noch nicht konkret sind. Prokon sei auf die Gemeinde zugekommen. „Wir müssen erst mal abwarten, was der Verbandsgemeinderat sagt.“ Man müsse außerdem sehen, ob der Verbandsgemeinderat dem Wunsch des Riedelberger Rates überhaupt nachkommt und besagte Windkraftflächen verkleinert. |sbn

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