Pirmasens Per Kleinanzeigen Falschgeld-Geschäfte eingefädelt

Gefälschte Euro-Banknoten.
Gefälschte Euro-Banknoten.

Das Verfahren wegen Falschgeldhandels, bei dem der angebliche Verkäufer niedergeschlagen und beraubt worden sein soll, beschäftigt das Pirmasenser Schöffengericht auch im neuen Jahr – mit interessanten Informationen.

Im Juni 2022 soll ein Trio – zwei Männer, eine Frau – per Zug und Taxi aus Baden-Württemberg angereist sein. Im Landkreis Südwestpfalz sollen sie sich mit dem derzeit in Pirmasens angeklagten 31-Jährigen auf einem Supermarkt-Parkplatz getroffen haben. Der habe über Ebay-Kleinanzeigen Falschgeld zu einem guten Preis angeboten, erzählte einer der Ankäufer am Dienstag vor Gericht. An Händen und Füßen gefesselt, war der 20-Jährige aus einer Haftanstalt in Baden-Württemberg vorgeführt worden. Das Landgericht Heilbronn hatte ihn zu vier Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Da sein Verfahren rechtskräftig abgeschlossen war, hatte er im Pirmasenser Verfahren kein Aussageverweigerungsrecht.

In einem uneinsehbaren Bereich des Parkplatzes sollte das Geschäft abgewickelt werden. Der Mann habe den Kofferraum seines Wagens geöffnet, wo in Tüten das Geld gelegen habe. Aber sie hätten nur 200 bis 300 Euro dabeigehabt. Der Verkäufer hätte jedoch viel mehr Geld haben wollen, erzählte der 20-Jährige. Er habe dem Mann zwei Schläge versetzt, sein Kollege noch einen Tritt auf den Fuß. Um dem Mann Angst einzujagen, habe er noch gerufen: „Hol’ die Waffe raus!“ Dann hätten sie das Falschgeld geschnappt und seien im Taxi abgehauen, in dem seine Freundin auf sie gewartet habe.

Kritik an schlechter Qualität der „Blüten“

Die Taxifahrt und Einkäufe in mehreren Geschäften in Pirmasens und in Karlsruhe hätten sie aus dem Falschgeld bezahlt, räumte der Mann ein. An Qualität habe der Verkäufer mehr versprochen, als er gehalten habe, sagte der Zeuge. Warum er nicht direkt im Internet bestellt habe, beantwortete er so: „Viele meinten, es sei nicht qualitativ aus dem Internet.“

Bei einer Hausdurchsuchung im März 2023 hatte die Polizei Euro-Falschgeld im Nennwert von 128.500 Euro bei dem angeklagten 31-Jährigen sichergestellt. Vor Gericht schweigt dieser. Die Verhandlung wird am 11. Januar fortgesetzt.

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