Kreis Südwestpfalz OB sehnt Regen herbei

Seit Montag bohrt sich der Greifarm des großen 45-Tonnen-Baggers eines saarländischen Abbruchunternehmens in die Fassade des ehemaligen Hotels Matheis in Pirmasens. Doch die Arbeiten gehen noch etwas schleppend voran. Wegen der starken Staubentwicklung sind immer wieder Pausen notwendig.

Ja, der Sommer ist seinem Namen bislang nur bedingt gerecht geworden. Aber zu Erinnerung: Es ist Ende August. Und da passt der Wunsch, den der aus dem Urlaub zurückgekehrte Pirmasenser Oberbürgermeisters Bernhard Matheis (CDU) beim Besuch der Baustelle äußerte, überhaupt nicht zur Jahreszeit: Regen. Das weiß Matheis freilich auch – kaum ausgesprochen, wurde es ihm bewusst. „Das habe ich noch nie gesagt“, sagte Matheis und lachte. Der Oberbürgermeister will damit aber keineswegs den sommerlichen Spaßverderber spielen. Vielmehr möchte er einen möglichst zügigen und vor allem reibungslosen „Fall“ des ehemaligen Hotels neben der Alten Post sehen – dafür wäre ein bisschen zusätzliches Wasser von oben wahrlich ein Segen. Denn das bindet den Staub. Und davon gibt es beim Abriss des Gebäudes eine ganze Menge. Es waren viele Vorbereitungen in den vergangenen Wochen notwendig, am Montag haben nun die eigentlichen Arbeiten am ehemaligen Hotel Matheis begonnen. Der lange Bagger-Greifarm bohrt sich in die Fassade und nimmt das Gebäude Stück für Stück von oben nach unten auseinander. Viele Bürger sind an die Straße gekommen, schauen sich das eindrucksvolle Schauspiel an. Und einige Anwohner beschweren sich auch – eben wegen des Staubs, der entsteht, wenn Trümmerteile zu Boden fallen. „Wir bewässern, so gut es geht“, versichert Manfred Heckmann, Technischer Leiter der saarländischen Abrissfirma. Sechs Bar Druck seien auf der Leitung, mehr gebe das Netz nicht her, sagt der Bauleiter, der auch mit den Pirmasenser Stadtwerken im Austausch steht. Die haben das Standrohr an der Baustelle als „vorbereitende Maßnahme“ zur Verfügung gestellt. Aber über die nötigen Instrumente zur Druckerhöhung verfügen die Werke nicht, bestätigen sie auf Nachfrage. Direkt am Greifarm des 45 Tonnen schweren Baggers ist eine Spritzdüse montiert, die genau auf die Stelle gerichtet ist, die der Greifer gerade anpackt. Zudem bewässert ein Arbeiter den großen Schutthaufen am Boden. „Es ist immens viel Beton, den wir abtragen“, sagt Heckmann, „und Beton kann man nur von außen nass machen, nicht von innen“. Sobald es knackt und der Beton bricht, staubt es dennoch. Um die Staubentwicklung möglichst gering zu halten, stand der Bagger mittags still, eine Stunde lang wurde das Gebäude bewässert. Auch der Wind spielt für den Abrissfortschritt eine Rolle. Bläst er Richtung Alte Post, werden die Arbeiten sofort unterbrochen. Denn das Kulturforum soll keinesfalls zugestaubt werden. Der Gebäuderiegel wird mit zwei großen Schutzmatten, die an Kranwagen hängen, vor Schäden bewahrt. Ursprünglich sollte die Alte Post in Folie eingepackt werden. Die Stadt verwarf dieses Sicherungskonzept jedoch und plante um, weswegen sich der Beginn des Abrisses verschoben hat. Trotz aller Verzögerungen geht die Verwaltung davon aus, dass der Abriss wie geplant bis 9. September über die Bühne ist. Unabhängig davon, ob sich der Wunsch des Oberbürgermeisters nach Regen erfüllt.

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