Kreis Südwestpfalz Nachruf: Buddy Elias’ regionale Wurzeln

In Homburg hat er sich am 18. Oktober 2011 ins Goldene Buch der Stadt eingetragen. In Zweibrücken, das er damals ebenso besuchte, war damals niemand auf die Idee gekommen, ihm die gleiche Ehre zu erweisen: Am Montag ist Buddy Elias mit 89 Jahren in Basel gestorben. Er war der letzte verbliebene Verwandte der 1945 ermordeten legendären Tagebuchschreiberin Anne Frank.

Als sein Urgroßvater Zacharias Frank 1870 ein Haus in Landau kaufte, begann der Aufstieg der Bankiersfamilie Frank. In Frankfurt, wo Buddy Elias aufwuchs und mit seiner Cousine Anne die Kindheit verbrachte, holte sie der Rassenwahn der Nazis ein: Anne Frank, deren Eltern 1933 nach Amsterdam emigrierten und deren Tagebuch später die Welt rührte, starb im März 1945 mit 15 Jahren im KZ Bergen-Belsen. Ihr Cousin Bernd („Buddy“), dessen Mutter Leni den in Zweibrücken geborenen Erich Elias geheiratet hatte, war damals in der Schweiz in Sicherheit. Annes Vater Otto überlebte in Auschwitz. Als er 1980 starb, hinterließ er mit dem von ihm gegründeten Anne-Frank-Fonds seinem Neffen Buddy Elias eine Lebensaufgabe: die Urheberrechte an Annes Tagebuch zu verwalten und weltweit Projekte zu fördern, die sich für Völkerverständigung und die Überwindung von Rassismus und Vorurteilen einsetzen. Als Buddy Elias 2009 Zweibrücken einen von mehreren Besuchen abstattete, stellte sich heraus, dass seine Großeltern einst in der Kaiserstraße Nachbarn der Großeltern des damaligen Oberbürgermeisters Helmut Reichling waren. 2011 hat die Stadt Zweibrücken die Gelegenheit zum Eintrag ins Goldene Buch versäumt. Immerhin durfte Elias im Rosengarten eine Anne-Frank-Rose pflanzen und eine Lesung im Herzogssaal halten. (au/ghm/Archivfoto: Füßler)

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