Kreis Südwestpfalz Mehr Druck fürs schnelle Internet

Zum Bürgerempfang der Ortsgemeinde Rieschweiler-Mühlbach und der örtlichen Vereine kamen mehr als 200 Besucher gestern in die Pfaffenberghalle im Ortsteil Rieschweiler. Ortsbürgermeister Heino Schuck (SPD) unterstrich in seiner Ansprache die Wichtigkeit einer schnellen Internetverbindung für den Ort und versprach, 2015 in Sachen DSL „mehr Druck“ zu machen.

„Wir stecken Millionen in die weiterführenden Schulen des Kreises, wenn die Kinder aber als Hausaufgabe was im Internet recherchieren sollen, dann geht das nicht.“ Mit diesem praktischen Beispiel verlieh Schuck der Bedeutung einer schnellen Internet-Verbindung Gewicht, kritisierte damit gleichzeitig die mangelnde Unterstützung für die Ortsgemeinde bei ihrem Kampf dafür. Wie mehrfach berichtet, ist in weiten Teilen des Ortsteils Höhmühlbach das Surfen im Internet nur mit viel Geduld möglich. Laut Schuck ist der Ortsteil unterversorgt. „Wir sind als Ortsgemeinde und als Verbandsgemeinde gefordert, beim Landkreis sowie bei Bund und Land Druck zu machen“, sagte Schuck. Im neuen Jahr beschäftige die Gemeinde außerdem die Fertigstellung der Klärschlamm-Vererdungsanlage oberhalb des Baugebiets „Im Flur“ sowie weitere Straßenbau-Maßnahmen, unter anderem die Umgestaltung der Ortsmitte im Ortsteil Rieschweiler, sagte Schuck. In Sachen Vererdungsanlage appellierte Schuck an die anwesende SPD-Bundestagsabgeordnete Angelika Glöckner, das auf der Kippe stehende Engagement des Bundes in Sachen Klärschlamm zu stützen. 2015 stünden der Ortsgemeinde zudem zwei Vereinsjubiläen ins Haus, der Turnverein Rieschweiler feiert 95. Geburtstag, die Fußballer von Rot-Weiß Höhmühlbach feiern 85-jähriges Bestehen. Zuvor hatte Schuck eine gute halbe Stunde gewohnt launig – unterstützt von einer Dia-Show auf großer Leinwand - auf das Jahr 2014 zurück geblickt. Er erinnerte an das zu Zeiten der Fußballweltmeisterschaft im Sommer ausgebrochene Fußballfieber, ausgelöst durch den aus Rieschweiler-Mühlbach stammenden WM-Fahrer und bei Borussia Dortmund unter Vertrag stehenden Fußballprofi Erik Durm. „Da waren wir alle aus dem Häuschen.“ Durm wurde Anfang August ein Empfang bereitet, der „einem Volksfest“ glich. Die Aufnahmen von der Feier untermauerten Schucks Worte eindrucksvoll. Aus dem gemeindlichen Leben hob Schuck das 25-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr heraus, das 2014 begangen wurde. „Die Jugendfeuerwehr ist das Fundament, auf dem die aktiven Wehren stehen“, lobte Schuck. Der Ortschef erinnerte auch an die Förderung der jüngsten Gemeindeglieder: So sei die Grundschule mittlerweile Ganztagsschule und erfreue sich eines großen Zuspruchs – neun Schüler kommen sogar aus anderen Gemeinden. Für den Unterhalt der örtlichen Kindertagesstätte „Kuckucksnest“, die von 80 Kindern besucht wird, nehme die Ortsgemeinde jedes Jahr knapp 700 000 Euro in die Hand. Schuck sparte bei dem örtlichen Empfang auch nicht die großen Themen der Welt aus. So erinnerte er eingangs seiner Rede mit einer Gedenkminute an die Terror-Opfer von Paris und verabschiedete die Gäste in den gemütlichen Teil des Tages mit einem Lied des im Dezember verstorbenen Künstlers Udo Jürgens: „Und immer wieder geht die Sonne auf.“ Die Veranstaltung eröffnet hatten die Kindergarten-Kinder mit Gesang und Tanz, ebenfalls zur Gestaltung des Empfangs trugen Frauenchor und Männergesangverein mit mehreren Liedbeiträgen bei. (bld)

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