Südwestpfalz Lachmöwe in der Südwestpfalz: Fliegender Clown auf der Durchreise

Die Lachmöwe nahm ein ausgiebiges Bad in den Überschwemmungstümpeln zwischen Kirschbacherhof und Birkwieserhof.
Die Lachmöwe nahm ein ausgiebiges Bad in den Überschwemmungstümpeln zwischen Kirschbacherhof und Birkwieserhof.

Normalerweise ist die Lachmöwe eher an den Küsten der Nord- und Ostsee anzutreffen. Jüngst war einer dieser Vögel im Hornbachtal auf Stippvisite – wohl zur Nahrungssuche.

„Nein, die Lachmöwe ist kein Brutvogel des Hornbachtales. Sie ist lediglich ein auf dem Durchzug gestrandeter Gast, der die großen Überschwemmungstümpel des Frühjahrs zwischen Kirschbacherhof und Birkwieserhof für eine angenehme Zwischenrast genutzt hat“, sagt Nobert Fakundiny, der Vogelkenner des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) aus Kleinsteinhausen.

Die Lachmöwe hat bei ihrer Rast ausgiebig in der Flachwasserzone der Talaue gebadet, wo sie zwischen Nilgänsen, einigen ebenfalls badenden Störchen und Stockenten hin- und hergeschwommen ist. Zwischendurch streckte sie den Kopf unter Wasser, um im Untergrund nach Nahrung zu suchen. Sie schien immer wieder fündig geworden zu sein. Auf dem Speiseplan des Vogels stehen Wasserinsekten, Regenwürmer und kleine Fische. Bei der Ernährung sind die Lachmöwen vielseitig, sodass sie Kleintiere wie Mäuse genauso wenig verschmähen wie Aas. Auf frisch bearbeiteten Feldern sammeln sie unter anderem Engerlinge, Käfer und Regenwürmer.

Nahrungssuche oft in Schwärmen

Die Lachmöwe ist die kleinste in Deutschland brütende Möwenart. Sie lebt eigentlich mit Vorliebe an den Küsten der Nord- und Ostsee. Sie ist jedoch sehr anpassungsfähig, sodass sie an größeren Seen, Feuchtgebieten und auch Flüssen angetroffen wird. Es handelt sich eigentlich um Jahresvögel, die nur umherziehen, sofern es das Winterwetter notwendig macht. Die geselligen Vögel äußern sich stets lautstark und sind als Kolonienbrüter am Boden und bei der Nahrungssuche oft in Schwärmen unterwegs. Sie sind etwa so groß wie eine Taube, aber schlanker im Körperbau.

Fachleute der Vogelwelt bezeichnen die Lachmöwe als fliegenden Clown und Akrobat, der über ausgezeichnete Flugeigenschaften verfügt. Dies ermöglicht ihr geschicktes Manövrieren überm und blitzschnelles Eintauchen ins Wasser, um ihre Beute zu ergreifen. Der hakenförmige und scharfe Schnabel eignet sich zum Greifen und Zerreißen der erbeuteten Nahrung. Zudem ist ihr Sehvermögen ausgezeichnet. Die Besonderheit des Vogels ist seine nussbraune bis schwarze Kopfkappe, ab dem Nacken weitgehend weiß und aschgrau im Gefieder. Im Winter verfärbt sich die Kopfkappe: Sie wird weiß mit einem dunklen Ohrenfleck. Die Möwe hat dunkelbraune Augen. In der Hochzeit der Balz bekommen geschlechtsreife Möwen einen lackroten Schnabel und Beine. Sie haben eine ideale Schwimmhaut zwischen den Zehen. Dadurch liegt der Vogel hoch und leicht auf dem Wasser.

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