Massweiler Krebserregenden Bauschutt am Naturschutzgebiet abgekippt?

Wer hat die Schweinerei angerichtet?
Wer hat die Schweinerei angerichtet?

In Maßweiler hat ein Unbekannter eine Anhängerladung Eternitplatten auf dem Feldweg zum Hausgiebel abgekippt. Das zu entsorgen wird für die Gemeinde teuer.

„Das ist belastetes Material“, kann Maßweilers Bürgermeister Herbert Semmet den Umweltfrevel kaum fassen. Schließlich müsse man davon ausgehen, dass die wild in die Landschaft abgeladenen Eternitplatten mit Asbest verseucht sind. Bis zum Ende der 1980er-Jahre wurde das krebserregende Material bei der Herstellung des Baustoffs verwendet.

Und nun liegt der Bauschutt auf dem Feldweg zum Hausgiebel, einem Naturschutzgebiet. „Derjenige hat sich nicht mal Mühe gegeben“, stellt Semmet fest, „sondern ist da wohl mit dem Hänger einfach rückwärts reingefahren und hat das abgeladen.“ Tatsächlich sieht es vor Ort genau danach aus: Die Platten wurden einfach auf den Weg geschüttet.

Sondermüll muss fachgerecht entsorgt werden

Das Entsorgen des illegalen Mülls werde die Gemeinde teuer zu stehen kommen, schätzt Semmet. „Ich kann dort ja keinen von meinen Mitarbeitern zum Wegmachen hinschicken. Da muss man Schutzmasken und entsprechende Ausrüstung tragen.“ Auf alle Fälle müsse der Sondermüll fachgerecht entsorgt werden. „Und wer bezahlt das?“, fragt der Bürgermeister rhetorisch und gibt selbst die Antwort: „Die Allgemeinheit.“ Maßweilers Bürgermeister geht von einer Rechnung über mehrere Tausend Euro aus. „Die meisten schwärzen ja keinen an, wenn sie sehen, dass jemand irgendwo was ablädt“, meint er. Semmet appelliert an Zeugen, solche Vorfälle zu melden. „Wenn rauskommt, wer das war, dann wird das richtig bestraft.“

Was das bedeuten könnte, deutet die Kreisverwaltung Südwestpfalz unter Verweis auf den Umweltbußgeldkatalog an. Das Strafmaß sei je nach Bundesland verschieden. In Rheinland-Pfalz koste das illegale Abladen von Bauschutt bis zu einem Kubikmeter zwischen 51 und 255 Euro Strafe. Je mehr Bauschutt in die Landschaft gekippt wird, desto saftiger wird die Strafe. Doch bei der Eternit-Abladung in Maßweiler, so Ruven Fritzinger von der Presseabteilung beim Kreis, könne man nicht pauschal sagen, welche Strafe dem Verursacher drohen könnte. „Eternit ist nicht grundsätzlich asbesthaltig. Das muss individuell geprüft werden.“ Wer daheim am Haus Asbest ausbaut und entsorgen will, könne beim Sonderabfallentsorgungs-Management in Mainz erfragen, wo welcher Sondermüll hingebracht werden muss.

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