Weselberg Kita-Neubau: Warum im Vorfeld der wahrscheinlich teuerste Schrott in Weselberg ausgebuddelt wurde
Im Dezember hatte der Weselberger Gemeinderat die ersten Aufträge für den Bau des neuen zweistöckigen Kindergartens vergeben. Den Bauzaun hatte die Gemeinde selbst gekauft und mittlerweile auch gestellt. Selbst gekauft, weil dieser Zaun auch bei anderen Gelegenheiten gute Dienste leisten kann und dann nicht immer wieder gemietet werden muss. Vergeben worden waren auch für 1,2 Millionen Euro die Rohbauarbeiten. Die Erdarbeiten, der erste Schritt in dieser Bauphase, haben mittlerweile begonnen, informierte Weselbergs Bürgermeister Michael Schmitt (CDU).
Um mit den Erdarbeiten beginnen zu können, hatte das Gelände auch noch auf mögliche Kampfmittel in der Erde untersucht werden müssen. Weil Sonden Metall im Boden anzeigten, wurde an vier Stellen mit einem Spezialbagger, der gegen Sprengstoff geschützt ist, genauer gesucht. Gefunden wurden Eisenteile mit Unterlegscheiben, eine Blechwanne mit Griff, Stabeisen und ein Rohr. Angesichts der damit verbundenen Kosten, „der wahrscheinlich teuerste Schrott in Weselberg“, stellte Schmitt fest. Da von den Kampfmittelsuchern grünes Licht gegeben wurde, kann mit den Erdarbeiten begonnen werden. Am 22. März ist Spatenstich.
Keine 42.000 Euro für Kunst
Wegen des Kindergartens und der damit verbundenen Kosten hatte Schmitt an die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig geschrieben, die in der RHEINPFALZ auf Fördertöpfe für Kindergartenneubauten hingewiesen hatte. Unter anderem habe er noch mal seiner Enttäuschung Ausdruck verliehen, „dass bei einem Fünf-Millionen-Euro-Projekt der Landeszuschuss gerade mal 138.000 Euro betrage und dann noch gefordert werde, dass davon 42.000 Euro für Kunst am Bau ausgegeben werden“, sagte Schmitt. Er sei von Ministeriumsseite auf zwei weitere Fördermöglichkeiten hingewiesen worden. Die entsprechenden Zuschussanträge würden jetzt noch mal gestellt, sagte der Bürgermeister.
Mit dem Verweis auf die Fördertöpfe sei aber auch der Hinweis verbunden gewesen, dass dann Fördergelder an anderer Stelle reduziert werden könnten. Im Fall von Weselberg könnte das den Kreiszuschuss betreffen, der über eine Million Euro beträgt. Sollte die Gemeinde aus den genannten Fördertöpfen noch Zuschüsse bekommen und zugleich der Kreiszuschuss in dieser Höhe sinken, wäre das dennoch eine positive Geschichte, sagte Schmitt. Denn den nicht auf Rosen gebetteten Kreis finanziell zu entlasten, bedeute auch, die Menschen in der Region finanziell zu entlasten.
Die ganz gute Nachricht aus Mainz sei aber – und allein dafür habe sich das Schreiben schon gelohnt–, dass man auch in der Landeshauptstadt erkannt hat, dass 42.000 Euro von 138.000 für Kunst am Bau unverhältnismäßig viel Geld sind. „Wir müssen die 42.000 Euro nicht für Kunst am Bau ausgeben, wir können sie für sonstige Arbeiten beim Kindergartenbau verwenden“, freute sich Schmitt über diese Nachricht aus dem Ministerium.