Kreis Südwestpfalz Im Innern des Vulkans

Selbst Pirmasenser wissen nicht mehr, was sie dazu sagen sollen: Die Vorgänge bei der Firma Profine beschäftigen Menschen weit über die Region hinaus. Denn was dort geschieht, haben sie so noch nicht erlebt: den Ausbruch eines Krieges zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat, zwischen Unternehmens- und Betriebsratschef, die Spaltung der Belegschaft, Unsicherheit, Angst, Wut. Ein Ende ist so schnell nicht in Sicht. In den nächsten Tagen dürfte es vor Gericht erst richtig zur Sache gehen.

Schon seit längerem brodelt es unter der Oberfläche, denn das Jahr 2013 bringt Unruhe in den Betrieb: Der neue Chef Peter Mrosik baut das Unternehmen auch personell um; Geschäftsführer wechseln, Mitarbeiter müssen gehen, darunter Werk- und Personalleiter. Erst der Februar 2014 trägt allerdings Schicht für Schicht des Vulkans ab. Es beginnt mit Sachthemen, um die juristisch gerungen wird. Da ist zunächst die Sache mit den Leiharbeitnehmern, die Profine im Januar der guten Auftragslage wegen eingestellt hat. Der Betriebsrat sei nicht, wie vom Gesetz vorgegeben, eingebunden worden, kritisiert dieser - das sei nicht so, hält die Arbeitgeberseite dagegen; man habe noch keine Einsatzlisten der Leiharbeitnehmer vorliegen gehabt. Der Richter wundert sich, erfasst aber längst, dass da mehr im Argen ist: Profine, mahnt er an, sei mal Vorbild für ein ergebnisorientiertes Miteinander gewesen. Das Gericht hat in Fall eins noch nicht entschieden, da landet Fall zwei zur Leiharbeit auf dem Tisch: gleicher Sachverhalt, andere Arbeiter. Nächsten Dienstag wird darüber vor dem Arbeitsgericht Pirmasens verhandelt.

Ein weiteres Streitthema ist die Anordnung von Schichtwechseln - der Betriebsrat hält seine Zustimmung für notwendig, der Arbeitgeber nicht. Zugrunde liegen hier auch konträre Auffassungen über das weitere Wirken der Betriebsvereinbarungen von 2013. Dieses Thema stört bereits den vorweihnachtlichen Frieden: Betriebsratsvorsitzender Klaus Maier piesackt die Geschäftsführung bei der Jubilarehrung, die Betriebsvereinbarungen zu verlängern - ohne Erfolg. Jedenfalls: Mitte Februar lehnt das Gericht den Eilantrag des Betriebsrates wegen eines Formfehlers ab; der aber will nun weiterklagen.

Es gibt noch mehr Klagen und Verfahren, auch vor dem Arbeitsgericht Siegburg. Worum es im Kern geht, macht Klaus Maier, auch Vorsitzender vom Konzern- Betriebsrat, vor dem Pirmasenser Arbeitsgericht deutlich: Ziel der neuen Geschäftsführung sei es, vermutet er laut,

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