Kreis Südwestpfalz Großer Auftritt für altes Gerümpel

BRUCHMÜHLBACH-MIESAU. Keller, Schuppen und Speicher können Fundgruben für wertvolle Stücke von anno dazumal sein. Diese Erkenntnis brachte Anja Zwick vom Touristikbüro der Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau sowie das Team des Staubsaugermuseums, Alois Steffgen und Manfred Monecke, auf die Idee, zur ersten „Kult(o)ur“ einzuladen. Im Gespräch mit Monika Klein verraten Zwick und Bürgermeister Werner Holz (SPD), was die Besucher übermorgen, Sonntag, erwartet.

Was verbirgt sich denn hinter dem ersten interaktiven Kult(o)ur-Event?

Die Idee war, dass wir Kulturgüter, die die Leute im Keller oder bei sich zu Hause als Sammlung stehen haben, herausholen und sie der Öffentlichkeit zeigen. Viele Leute haben Wertvolles bei sich daheim stehen. Welches sind die großen Themenkomplexe an diesem Tag? Es gibt sechs Stationen. Geplant sind Führungen durch die Simultankirche in Vogelbach und den Glockenturm der protestantischen Kirche in Miesau. Dazu haben wir in den beiden Kirchen eine Ausstellung mit etwa zehn Taufkleidern, Bibeln und einer Weihnachtskrippe mit 60 bis 70 Zentimeter großen Figuren. Im Medienzentrum Bruchmühlbach zeigt der Musikverein zum ersten Mal einen Film über Bruchmühlbach aus den 1960er Jahren. Dort haben wir auch eine Ausstellung mit älteren Musikinstrumenten und mit Modellautos. Außerdem wird eine Postkartensammlung aus der Verbandsgemeinde per Beamer gezeigt; die Stücke sind teilweise bis zu 100 Jahre alt. Diese Zeit ist ja gerade jetzt aktuell, da wir 2014 an den Beginn des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren erinnern. Was steht noch auf dem Programm? Auf dem Gelände der Firma Berthold Stenger werden alte landwirtschaftliche Geräte und Nutzfahrzeuge gezeigt. Es gibt Kaffee und Kuchen und Dampfnudeln. Außerdem sind eine Kaffeemühlensammlung und Klöppelarbeiten zu sehen. Im Museumsspeicher des Kartoffelhofs Gortner in Lambsborn können Geräte und Werkzeuge von alten Handwerksberufen besichtigt werden. Zur Mittagszeit gibt es Kartoffelspezialitäten. Im März hatten Sie einen Aufruf an die Ortsbevölkerung gestartet. Wie war die Resonanz? Beim ersten „Runden Tisch“ Mitte März waren wir noch zu viert. Mit Manfred Monecke und Alois Steffgen waren aber zwei mit von der Partie, die sich hier in der VG sehr gut auskennen. Beim zweiten Runden Tisch waren es schon über zehn Leute; sie alle sind jetzt auch mit dabei. Waren die Teilnehmer gleich begeistert von der Idee oder haben Sie viel Überzeugungsarbeit leisten müssen? Nein, gar nicht. Die Leute haben sich gefreut, dass sie ihre privaten Sammlungen endlich zeigen können und dass man sich dafür interessiert. Wie sind die Öffnungszeiten an den einzelnen Stationen? Sie sind unterschiedlich. Die Kernzeit von 15 bis 18 Uhr ist aber immer abgedeckt. Wo Essen angeboten wird, geht’s schon um 11 Uhr los. Rechnen Sie mit großem Interesse? Die Premiere ist ein Versuch. Ich bin gespannt. Wir haben extra Flyer drucken lassen. Auf unserer Homepage gibt es einen QR-Code: Über diesen kann der Flyer auch auf dem Smartphone abgespeichert werden. Wird es eine Wiederholung geben? Das müssen wir abwarten. Wenn es eine weitere Veranstaltung dieser Art geben sollte, kann sie ja durchaus auch einen anderen Themenschwerpunkt haben. (lmo)

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