Kreis Südwestpfalz „Gegen USA gewinnt Portugal“

Spiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Portugal haben in Kaiserslautern stets einen besonderen Stellenwert. Denn in Lautern leben viele Portugiesen, die schon seit Jahrzehnten die Kultur und das Fußballleben der Stadt bereichern. Seit dem 0:4-Debakel ihrer Elf gegen die Deutschen bei der WM ist die Stimmung der Lauterer Portugiesen derzeit gedämpft.

Das portugiesische Team habe in seinem Auftaktspiel am Montag einen superschlechten Tag erwischt, findet Estevao Gaspar. Der 34-Jährige ist als Sohn portugiesischer Eltern in Kaiserslautern geboren und spielt selbst Fußball. Das portugiesische Nationalteam hat er noch nicht abgeschrieben: „Wenn wir die Spiele gegen die USA und Ghana gewinnen, können wir das Achtelfinale erreichen.“ Und die deutsche Elf, da ist er sich ganz sicher, werde Portugal helfen und auch ihre beiden nächsten Gruppenspiele gewinnen. Ebenso wie Gaspar gehört Joaquim Da Cruz zur portugiesischen Gemeinde in Kaiserslautern. In Personalunion ist er Jugendtrainer und Spielleiter beim SV Mölschbach. Er freut sich zwar über die Siege der deutschen Mannschaft, „aber nicht, wenn sie gegen Portugal gewinnt“. Entsprechend niedergeschlagen war Da Cruz am Montagabend. Da Cruz ist kein Freund von Superstar Cristiano Ronaldo, „weil der sehr arrogant ist“. Doch er glaubt weiterhin an sein Heimat-Team. „Das Spiel gegen die USA gewinnt Portugal 2:0“, sagt Joaquim Da Cruz, der die Partie in der Nacht auf Montag zusammen mit Freunden vor dem Fernseher verfolgen wird. „Wenn wir gegen die USA nicht gewinnen, dann ist die WM für Portugal vorbei“, meint Filipe Pinto. Auch er ist mit Leib und Seele Fußballer und trainiert den ESC West Kaiserslautern. Lautern, so Pinto, sei zu seiner Heimatstadt geworden, in der er seit 1991 lebe. Aber natürlich schlage sein Fußballherz während der WM portugiesisch. Umso härter traf ihn die Niederlage am Montag: „Ich war mir noch nie so sicher, dass wir Deutschland schlagen“, sagt Pinto. Doch anders als Deutschland sei Portugal dann aber nicht als Mannschaft aufgetreten. Und Ronaldo allein könne ein Spiel auch nicht gewinnen. „Er braucht Unterstützung.“ Dem deutschen Team traut er das Erreichen des Finales zu. Im Familienkreis verfolgte Paulo Sousa, einst Kicker und Spielleiter der FCK-Portugiesen, den Deutschland-Kick. Er hatte so große Erwartungen, sagt Sousa und stellt fest: „Die Portugiesen waren einfach schwach und die Deutschen sehr stark.“ Fußball sei zurzeit das Thema Nummer eins der Portugiesen in Kaiserslautern, berichtet Sousa, der überaus zuversichtlich ist, dass Ronaldo & Co. die USA schlagen. Auf die Frage, wer Weltmeister wird, antwortet Paulo Sousa ohne lange nachzudenken: „Deutschland.“

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