Kreis Südwestpfalz Forschung als wichtige Säule

Karl-Herbert Schäfer (links) und Albert Meij teilen sich die Stelle als Vizepräsident der Kaiserslauterer Hochschule.
Karl-Herbert Schäfer (links) und Albert Meij teilen sich die Stelle als Vizepräsident der Kaiserslauterer Hochschule.

Seit rund eineinhalb Monaten sind Albert Meij und Karl-Herbert Schäfer die neuen Vizepräsidenten der Kaiserslauterer Hochschule (wir berichteten zuletzt am 13. April). Während sich Meij in den Bereichen Lehre und Internationalisierung einbringen will, konzentriert sich sein Kollege aus Zweibrücken auf die Forschung.

Ende März wurden Schäfer, der im Fachbereich Informatik und Mikrosystemtechnik lehrt, und Meij, Professor im in Kaiserslautern angesiedelten Fachbereich Angewandte Ingenieurwissenschaften, vom Senat der Hochschule gewählt – auf Vorschlag von Präsident Hans-Joachim Schmidt. Ihm sind die beiden nachgefolgt: Seit Schmidt im Februar an die Spitze der Hochschulleitung gerückt ist, war die Stelle des Vizepräsidenten vakant. Das Amt sollte wieder auf zwei Köpfe verteilt werden, Schäfer und Meij sind also je zur Hälfte von ihrer Lehrtätigkeit freigestellt. Und das sei sinnvoll, findet Schäfer, der auf die Arbeit im Labor wohl kaum verzichten wollte und auch eine Vorlesung im Semester anbieten will. Sein Kollege Meij bevorzugt es ebenso, möglichst nahe am Geschehen zu sein, wenn ihn wie Schäfer auch die Möglichkeit reizt, als Vizepräsident mitgestalten zu können. „Ich mag die Lehre, das hätte ich ungern aufgegeben.“ So kann er weiterhin in seinem Fachbereich tätig sein, will Projekt- und Abschlussarbeiten betreuen. Der Niederländer mit deutschem Pass bleibt Leiter des International Office der Hochschule, des früheren Akademischen Auslandsamtes, wie schon seit 18 Jahren. Auslandserfahrung sei wichtig für die Studenten. Gerade im Ingenieurbereich spiele schließlich der Export eine große Rolle. Die Hochschule habe 100 Partnerschaften mit anderen Unis und Hochschulen. Diese könnten aber noch mit mehr Leben gefüllt und oft auf andere Fachbereiche ausgedehnt werden. Ähnliches sagt Schäfer über die Forschung. Als Vizepräsident will er daran arbeiten, dass deren Wertigkeit an der Hochschule deutlich zunimmt. Sein Ziel: Forschung soll als gleichwertige Säule neben der Lehre bestehen. „Eine Lehre ohne Forschung ist eine Lehre aus zweiter Hand“, betont der Professor. Nicht ohne Grund: Der Forschungsschwerpunkt Miniaturisierte Systeme, den er mit aufgebaut hat, ist mit seinen neun Arbeitsgruppen, 15 laufenden Projekten und über 20 kooperativen Promotionen der forschungsstärkste an der Hochschule. „Wir berufen ja Leute aus der Industrie, die brauchen die Möglichkeit, ihre Lehre auf dem neuesten Stand zu halten“, erläutert Schäfer. Zu forschen heiße nicht, „im Elfenbeinturm zu akademisieren“. Bei Neuberufungen könnte zum Beispiel versucht werden, Professoren zu finden, die eine ausgeprägte Affinität zu Forschung und Entwicklung hätten, schlägt Schäfer vor. „Sehr positiv“ nimmt der für die Lehre zuständige Kollege Meij all das auf. In der Lehre sieht er insbesondere zwei Herausforderungen: die neuen technischen Möglichkeiten durch die Digitalisierung und das Bedürfnis, nicht nur zu genau festgelegten Zeiten und an bestimmten Orten zu lernen. Das bedeute etwa, dass die Hochschule ihre berufsbegleitenden Studiengänge weiterentwickelt.

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