Kreis Südwestpfalz Flammen am Wasserturm

Die Gaststätte am Wasserturm ist ein Raub der Flammen.
Die Gaststätte am Wasserturm ist ein Raub der Flammen.

Ein Großbrand zerstörte am frühen Dienstagmorgen die Gaststätte Chillers am Neunkircher Wasserturm. Ohnehin hatte die Neunkircher Feuerwehr zu Wochenbeginn alle Hände voll zu tun: Am Montag kippte ein Bagger an der Baustelle der Blies-Terrassen nahe der Lindenallee um.

Die regional bekannte, auch bei Ramsteiner US-Soldaten beliebte Chillers-Sportsbar am Fuß des Wasserturms ist ausgebrannt. „Hätte am Dienstagmorgen nicht ein aufmerksamer Lkw-Fahrer kurz nach 3 Uhr den Brand bemerkt und sofort die Feuerwehr angerufen, wäre das Ausmaß des Schadens wohl noch viel schlimmer“, sagte gestern Sigrid Getrey-Hagmaier von der Wasserturm-Investorengruppe zur RHEINPFALZ. „Der Mann ist Ausländer und hat gegenüber an der Aral-Tankstelle getankt“, bedauert Getrey-Hagmaier, dass sie bislang keine Kontaktadresse des beherzten Kraftfahrers habe: „Wir wollen uns doch unbedingt bei ihm bedanken.“ „An einen Weiterbetrieb im Chillers ist vorerst nicht zu denken“, sagt die Investorin: „Alle anderen Gaststätten und das Kino am Wasserturm laufen aber weiter.“ Allenfalls in der Mexiko-Bar Iguana, die über dem Chillers liegt, könne es in den nächsten Tagen noch nach Rauch riechen. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei zur Brandursache dürften wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Neunkircher Feuerwehr, so ihr Sprecher Christopher Benkert, habe mit einem 45 Mann starken Großaufgebot ein Ausbreiten des Feuers auf weitere Gebäudeteile verhindert. Meterhoch seien die Flammen aus der geplatzten Fensterfront des Restaurants im Erdgeschoss des Wasserturm-Freizeitensembles geschlagen. Die Feuerwehr habe die Eingangstür aus Sicherheitsglas mit einer Spezialsäge aufschneiden müssen. Später hätten die Helfer die verkohlten Wand- und Deckenverkleidungen mühsam entfernen müssen, um an letzte Glutnester heranzukommen. Viele der Feuerwehrleute hatten bereits stundenlange Einsätze hinter sich: Am Montag hatte ein Brandmelder im nahen Saarpark-Center Fehlalarm geschlagen. Vier Stunden lang hatten die Helfer zu tun, nachdem auf der Baustelle der Blies-Terrassen an der Lindenallee ein Radbagger auf der Willy-Brandt-Brücke umgestürzt war. Der Fahrer des 25 Tonnen schweren Baggers sei bei dem Unfall leicht verletzt worden. Langwierig gestaltete sich die Bergungsaktion einer Kranfirma und der Feuerwehr. Nach Benkerts Worten war der Bagger am Vormittag seitlich umgekippt, als er auf der Willy-Brandt-Brücke Metallteile von einem Lastwagen ablud. Der tonnenschwere Bagger sei mit dem Fahrerhaus und der Schaufel auf dem Brückengeländer aufgeschlagen. Dieses habe der Wucht des Aufpralls und dem Gewicht des Baggers standgehalten. Beim Unfall seien fast alle Glasscheiben der Bagger-Kabine geborsten. „Der Fahrer hatte großes Glück“, resümiert Benkert: „Er wurde weder aus der Kabine geschleudert noch darin eingeklemmt.“ Der Mann habe aussteigen können; ein Kollege brachte ihn ins Krankenhaus. Die Feuerwehr eilte zu Hilfe, um einen Absturz des Baggers in die Blies zu verhindern. Beim Unfall sei Dieselöl ausgelaufen, das von den Feuerwehrleuten aufgefangen wurde. Das Hydrauliksystem des Baggers sei hingegen intakt geblieben. Die Brücke wurde während des Einsatzes abgesperrt. Benkert: „Trotzdem brachten sich immer wieder Passanten in Gefahr, als sie versuchten, über die Brücke zu gehen.“

Zwei Spezialkräne richten den Bagger wieder auf.
Zwei Spezialkräne richten den Bagger wieder auf.
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