Dietrichingen Feuerwehrhaus fertig nach eineinhalb Jahren

768.000 Euro kostet das neue Gebäude.
768.000 Euro kostet das neue Gebäude.

Gleich eine doppelte Punktlandung haben Architekt und Arbeiter mit dem Neubau des Feuerwehrhauses in der Dietrichinger Feldstraße hinbekommen.

Zum einen wurde der geplante Kostenrahmen beim neuen Feuerwehrhaus eingehalten, zum anderen der Zeitrahmen. Eine Reinigungsfirma hat der Baufirma zudem ein großes Kompliment gemacht. Der Mitarbeiter der Reinigungsfirma hätten noch nie eine so saubere Baustelle vorgefunden, verriet Verbandsbürgermeister Björn Bernhard bei der Einweihung des Feuerwehrhauses.

768.000 Euro kostet das neue Gebäude, in dem das alte Feuerwehrauto der Marke Mercedes leicht verloren wirkt. Allerdings hat man für die Zukunft gebaut, das neue Fahrzeug ist größer als das alte und bereits bestellt. Im bisherigen Zweckbau am Dorfgemeinschaftshaus fehlte es an so ziemlich allem, etwa an getrennten Umkleiden und Duschen für männliche und weibliche Feuerwehrleute. Dabei ist mit Theresa Schäfer seit etlichen Jahren die einzige Wehrführerin im Landkreis engagiert, und die kleine Dietrichinger Feuerwehr ist laut Björn Bernhard, der selbst Feuerwehrmann in Dietrichingen ist, die einzige Wehr in ganz Rheinland-Pfalz mit mehr Frauen als Männern. Aber auch fehlende Sozialräume und mangelnder Platz in der Fahrzeughalle waren Gründe für den Neubau. Das neue Fahrzeug hätte in die alte Garage gar nicht mehr hineingepasst. Abgesehen davon, dass viele geänderte Vorschriften im alten Gebäude nicht mehr eingehalten werden konnten.

So feierten rund 80 Feuerwehrleute aus Dietrichingen und den umliegenden Orten, Politiker, Dietrichinger und Besucher die Einweihung des neuen Hauses. „Wir haben zwischenzeitlich schon überlegt, ob wir Theresa ein Bett herstellen sollen“, witzelte Bernhard. Die Dietrichinger Feuerwehrkommandantin sei gefühlt ständig auf der Baustelle gewesen. „Vielleicht zum Leidwesen des ein oder anderen Bauarbeiters“, sagte Bernhard halb im Scherz, halb im Ernst. Denn bereits nach gut 14 Monaten war der Bau fertig, Baubeginn war im Juni 2022.

Bernhard lobte die beteiligten Firmen, die Feuerwehrleute, aber vor allem auch die Anwohner. Es habe keinerlei Beschwerden der Anwohner gegeben während der Bauzeit. Ortsbürgermeisterin Ulrike Vogelgesang, auch Feuerwehrfrau und selbstverständlich in Uniform erschienen, lobte die Baufirma: „Von Anfang an war die Baustelle in Bewegung, der Fortschritt war immer erkennbar“, erklärte sie. „Wie, wir feiern schon wieder?“, fragte sie rhetorisch, liege doch die Feier zum Spatenstich erst eineinhalb Jahre zurück.

Für das Planungsbüro Blanz sprach Johannes Schneider. „Wir haben in einer schwierigen Zeit Kosten geschätzt, berechnet und immer wieder optimiert. Die Gewerkekosten waren im März 2022 auf 787.000 Euro geschätzt worden. Stand heute hat das Dietrichinger Feuerwehrgerätehaus 786.473,88 Euro gekostet. Also eine Punktlandung.“ 103 Baustellentermine habe er selbst absolviert in Dietrichingen, war durchschnittlich also etwa jeden vierten Tag da. Mit mehr als 5000 Fotos und Videos habe er den Baufortschritt dokumentiert. Schneider sagte, er habe sich sehr wohlgefühlt in Dietrichingen, da er sich ebenfalls ehrenamtlich als Feuerwehrmann engagiert.

Nach dem Anstoßen mit Landrätin Susanne Ganster und dem Landtagsabgeordneten Christoph Gensch als Ehrengäste sowie der Schlüsselübergabe durch Kreisbrandinspekteur Steven Schütz mit dem für die Feuerwehren zuständigen Verbandsgemeinde-Beigeordneten Thomas Hohn segneten Pfarrer Daniel Seel und Diakon Paul Beyer das neue Gebäude, auf dass die Dietrichinger Wehrleute immer heil von ihren Einsätzen nach Hause kommen.

x