Kreis Südwestpfalz „Es ist ein längerfristiger Prozess“

Die Neugestaltung des Alten Markts hat die Landstuhler Innenstadt attraktiver gemacht. Nun sollen weitere Teile der Altstadt fol
Die Neugestaltung des Alten Markts hat die Landstuhler Innenstadt attraktiver gemacht. Nun sollen weitere Teile der Altstadt folgen.

«LANDSTUHL.»Stadtumbau lautet der Titel eines Projekts, das die Innenstadt von Landstuhl attraktiver machen soll. Gemeinsam wollen Verwaltung, Eigentümer, Anwohner und Nutzer nach neuen Wegen suchen, um das Leben und Arbeiten in der Sickingenstadt dauerhaft zu verbessern. Als Moderatorin für diesen Prozess hat die Kommune die Stadtplanerin Julia Kaiser vom Lauterer Büro „Stadtgespräch“ engagiert. Im RHEINPFALZ-Interview erläutert sie ihre Pläne.

Frau Kaiser, warum braucht das Projekt Stadtumbau eine Moderation?

Weil die Verwaltung diesen Prozess allein nicht schaffen würde. Im ersten Schritt müssen nämlich so genannte vorbereitende Untersuchungen gemacht werden, so steht es im Gesetz. Konkret heißt das: die einzelnen Gebäude bewerten und das gesamte Untersuchungsgebiet auf städtebauliche Missstände überprüfen. Das ist ein ziemlicher Aufwand, den eine Verwaltung schon personell nicht leisten kann. Deshalb wurden wir engagiert. Aber sind nicht die gewählten Mitglieder des Stadtrats die ein Ansprechpartner, wenn es um die Zukunft einer Gemeinde geht? Wenn es um die politische Verantwortung geht, ist das natürlich richtig. Aber manchmal ist es auch besser, wenn jemand von außen kommt und die Beteiligten bei ihrer Meinungsbildung unterstützt. Denn beim Stadtumbau geht es ja nicht nur darum, welches Haus saniert oder welche Straße erneuert wird. Es geht also um einen längerfristigen Prozess, an dessen Ende günstigstenfalls eine bessere Lebensqualität für die Innenstadt von Landstuhl steht. Vielleicht können wir dabei als fachlich versierte Moderatoren behilflich sein. Welche konkreten Ziele verfolgen Sie in der Sickingenstadt mit Ihrer Moderation? Zunächst brauchen wir erst mal ganz viele Informationen von den Bewohnern und Nutzern des Stadtkerns, beispielsweise zu den Fragen: Was gefällt ihnen schon heute am Leben in Landstuhl, welche Änderungsvorschläge fallen ihnen ein, wie soll sich die Innenstadt in den nächsten zehn Jahren entwickeln? Diese Informationen werden wir sammeln, bündeln und ins Entwicklungskonzept einfließen lassen. Welche Schritte stehen jetzt tatsächlich an? Zunächst findet eine Fragebogen-Aktion statt, die bereits begonnen hat und an der sich auch die Kommunalpolitiker der Stadt beteiligen. Damit wollen wir vor allem ein Meinungsbild der Landstuhler vom heutigen Stand der Dinge gewinnen. Das Ergebnis der Umfrage fließt in die öffentliche Auftakt-Veranstaltung des Projekts Stadtumbau ein, die voraussichtlich am Donnerstag, 18. Oktober, in der Landstuhler Stadthalle stattfinden wird. Darüber hinaus wollen auch wir vom Büro „Stadtgespräch“ Informationen zum finanziellen Förderprogramm geben und dabei aufzeigen, wie sich die Landstuhler Bürger am Prozess der Entwicklung ihrer Stadtbeteiligen können. Wohin können sich Bürger wenden, die schon heute Fragen haben? Momentan am besten noch an uns im Lauterer Büro von „Stadtgespräch“ unter Telefon 0631/75004161. Im Verlauf des Projekts werden wir dann auch Sprechstunden in Landstuhl anbieten.

Julia Kaiser, 38-jährige Stadtplanerin und Geschäftsführerin des Kaiserslauterer Büros „Stadtgespräch“.
Julia Kaiser, 38-jährige Stadtplanerin und Geschäftsführerin des Kaiserslauterer Büros »Stadtgespräch«.
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