Kreis Südwestpfalz Er ist wieder da

Mauschbach/Althornbach/

Dietrichingen. Der Weißstorch ist zurück im Mauschbacher Bruch - mindestens drei Wochen früher, als dies in den vergangenen Jahren der Fall war, wenn er ebenfalls schon zu zeitig im Februar auftauchte. Der Stammvater, geboren in Elsass-Lothringen, schreitet wieder zur Futtersuche durch die Talaue. Die Nester hat der Storch ebenfalls schon kontrolliert, sodass die Nilgänse als vorübergehende Untermieter sofort ausziehen mussten. Der stolze Franzose kenne da kein Pardon, erzählt Hans Göppel vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Sollte schon bald das Weibchen auftauchen, müsse das Nest in Ordnung sein, ergänzt Peter Spieler von den Vogelfreunden.

Göppel hat mit dem Fernrohr schon genau festgestellt, dass es sich um den Dauergast im Klosterland des heiligen Pirminius handelt. Nur der genaue Geburtsort lässt sich erneut nicht feststellen, da auf dem kleineren Ring am Fuß des Vogels die Zahlen nicht genau abzulesen sind. Dadurch gelingt es nicht, in der Storchendatei der europäischen Nachbarn einen Treffer zu landen, bedauert Göppel. Wichtiger sei jedoch, dass der Grenzgänger seinem Brutgebiet treubleibt.

Göppel hat in der zweiten Woche des Januars die drei Nester bei Mauschbach gesäubert. Er hätte niemals damit gerechnet, dass der Storch fast noch vor der Nestsanierung eingetroffen wäre. Zudem hat er bei seiner Arbeit dafür gesorgt, dass das Regenwasser wieder gut aus der Nestmulde abfließen kann, damit das Weibchen und der Nachwuchs später in der Brutzeit und der folgenden Nestlingszeit nicht unter der problematischen Nässe leiden müssen. Die Vogelkundler haben noch sehr gut das Frühjahr und den Beginn des Sommers 2013 im Gedächtnis, als die anhaltende Regenzeit und Kälte für den Tod vieler Jungstörche verantwortlich war.

Immerhin hatte es zwölf Brutpaare gegeben, aber nur neun Jungstörche machten sich Anfang September auf den Weg in Richtung Afrika. Dies war nur ein Drittel des im Frühling erhofften Nachwuchses. In diesem Jahr hofft man erneut auf eine solch starke Belegung der Nester im Hornbachtal, damit am Schluss wirklich über 20 Storchenbabys heranwachsen. Ein solcher Erfolg hängt von den günstigen Wetterbedingungen ab. Die Nabufachleute wünschen sich auch, dass dieses Jahr auch endlich ein Storch den Horst bei Althornbach besiedelt.

Auch im Umfeld des Kirschbacherhofs wurden schon zwei Störche auf Erkundungstour gesichtet, aber es ist noch nicht erkennbar, ob sie sich schon endgültig für diesen Platz entscheiden. Wo die Störche herkommen, konnte noch nicht geklärt werden, sodass auch nicht feststeht, ob es sich um Wiederholungsgäste des Gutshofes am Zusammenfluss von Zwerchtalbach, Felsalb und Trualb handelt. Auf jeden Fall ist schon zu erkennen, dass den Störchen dieser Lebensraum in den Bachtälern der Abtei Hornbach gefällt.

Bereits zwischen den Jahren hatten Steffi Hüther und Michael Hack auf der Rennwiese in Zweibrücken drei Störche bei der Landung beobachtet. Eine gute Wahl der Stelzenvögel, denn die Grünfläche für den Pferdesport war zu jenem Zeitpunkt ein wahres Schlemmerlokal für die Störche. Durch die milde Jahreszeit sind die Regenwürmer so aktiv, dass die Störche ohne sich anzustrengen reichlich mit Leckerbissen verwöhnt werden. Hans Göppel erzählt, dass die Kälte dem Altvogel im Mauschbacher Tal wenig anhaben könnte, da ihm sein Federkleid genügend Wärmeschutz gibt. Nur das Nahrungsangebot geht ganz schnell zur Neige, wenn es kalt wird, sodass der Storch verhungern würde.

Aber selbst bei einem plötzlichen Wintereinbruch würde der Storch Signale aus der Natur für einen Wetterumschwung aufnehmen, sodass er sich rechtzeitig aus dem Staub machen würde. Er könne sich auf seine guten Flugeigenschaften verlassen, sodass er innerhalb eines Tages bei guten Bedingungen schon fast den Rand des südlichen Frankreichs erreichen könnte. Spieler und Göppel erwarten einen Rückzug der Störche, denn sie glauben, dass der Winter sich noch zumindest für kurze Zeit von seiner frostigen Seite zeigen wird.

Klar ist für die Naturfreunde, dass die seit Wochen beständige milde Wetterlage der Vogel- und Tierwelt falsche Signale sendet. Nur so lasse sich erklären, dass nicht nur die immer schon zu früh ihr Frühlingslied schmetternde Amsel verwirrt ist. Alle Meisen lassen ihren Gesang erklingen und prüfen die Nisthöhlen für eine Familiengründung. Doch ein solch unpassender Frühstart würde eine erfolgreiche Aufzucht des Nachwuchses kaum ermöglichen. (hac)

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