Kreis Südwestpfalz Ein Ritterorden als Namensgeber

40. Geburtstag feiert der Pfälzerwald-Verein (PWV) Battweiler dieses Jahr. Im Jubiläumsjahr wird er sich um die Beschilderung der Deutschritter-Tour in Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land kümmern.

Der geplante Premium-Wanderweg von Battweiler über Stockbornerhof und Maiersberg ins Heilbachtal zur Gemarkung Reifenberg, durchs Ohmbachtal, vorbei am Rehgeißenfelsen, ins Hasental und zurück in die Dorfmitte, wo einst die Gärten des Deutschritter-Ordens waren, ist eng mit der Geschichte des Dorfes, der Landschaft des ehemaligen Herzogtums Pfalz-Zweibrücken und den geschichtlichen Ereignissen des Dorfes verbunden. Wer einen Premiumweg nach den Vorgaben des Deutschen Wanderinstituts verwirklichen möchte, muss 34 Bewertungsgrundsätze im Auge haben. Die Fachleute des Wanderinstituts haben bereits eine Vorbewertung abgegeben. Besonders hervorgehoben werden das Kiefernickelstal mit Weiheranlage und dem Katzenfels, die Rastmöglichkeit beim Reifenberger Waschbrunnen, das lauschige Heilbachtal mit dem Naturlehrpfad, die Weitsicht in Richtung Rosenkopf, nach Reifenberg, Schmitshausen und nach Zweibrücken. Da der Wanderweg auch den Staatsforst berührt, hat man mit Forstamtsleiter Theodor Ringeisen vom Forstamt Westrich, Gespräche geführt. Beim alten Wasserbehälter der Gemeinde erlaubt Ortsbürgermeister Werner Veith, den Wanderweg am Ende seines Ackers vorbeizuführen, damit man auf kürzestem Weg wieder den Ausgangspunkt der Tour erreicht. Vorm Jahreswechsel hat sich der PWV schon mit Maritta Kolbe und ihrer Nachfolgerin Stefanie Hein getroffen, die sich um den Tourismus in Zweibrücken-Land kümmern, um die Zuschussunterlagen für das Wirtschaftsministerium in Mainz zusammenzustellen. Geplant sind vier weitere Premiumwege im Zweibrücker Land: der Paradiesweg in Hornbach, wo die Planungen auch schon weit gediehen sind, einer in Bechhofen, die Bernadotte-Tour zwischen Schmitshausen und Wallhalbtal und der Keltenpfad bei Maßweiler. Sollten alle Wege schon 2015 verwirklicht werden können, wird man für dieses neue Wanderangebot auch gemeinsam werben. Der PWV Battweiler wird die Erfahrung aus der Beschilderung des Tilemann-Stella-Weges nutzen, um den Weg zügig kriteriengerecht und in strenger Anlehnung an den Wanderleitfaden Rheinland-Pfalz zu verwirklichen. Außerdem hat der PWV im vergangenen Jahr beschlossen, dass er zwei Geschichtstafeln zur Dorfhistorie stiftet. Eine solche Tafel steht schon bei der Kirche. Die Deutschritter-Tour ist nach einem Ritterorden aus dem Mittelalter benannt. Nach der Geschichtsschreibung hatte Battweiler im Mittelalter zwei Herren. Eine Ortshälfte gehörte den Deutschherren, die andere Claus von Schwartzenberg. 1311 schenkte der Leutpriester zu Battweiler, Werner aus dem Geschlechte der Herren von Hohenberg (Homburg), dem Komtur und seinen Amtsbrüdern mehrere Besitzungen. Das machte wohl das spätere Komtureigut der Rittermönche in Battweiler möglich. Es steht in engem Zusammenhang mit der Kommende Einsiedel bei Kaiserslautern, die 1253 in der Geschichtsschreibung erwähnt wird. Zur Blütezeit gehörte Einsiedel zu den großen linksrheinischen Niederlassungen des Deutschordens. Der jüngste geistliche Ritterorden wurde von deutschen Kaufleuten gegründet. Er leistete einen wichtigen Beitrag bei der Kultivierung des Landes, der Christianisierung, in Kunst und Wissenschaft. Die Rittermönche waren auch an den Kreuzzügen beteiligt. Das 40-jährige Bestehen will der PWV in einem kleinen, aber angemessenen Rahmen feiern. Geplant ist zudem eine Zugfahrt zur Landesgartenschau nach Landau. (hac)

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