Weselberg Ehrenamtliche fertigen 400 Atemmasken

Feuerwehrleute und Pfleger haben sich mit dem Wunsch nach Atemmasken an die Gemeinde gewandt.
Feuerwehrleute und Pfleger haben sich mit dem Wunsch nach Atemmasken an die Gemeinde gewandt.

Über 400 Atemmasken sind in Weselberg in den vergangenen Tagen gefertigt worden. Was sich schon fast nach einem neuen Industriezweig anhört, ist jedoch das ehrenamtliche Engagement von 40 Weselbergern.

Anna Förster und Traudel Schmitt hatten vor anderthalb Wochen die Idee, Atemmasken für Pflegepersonen zu nähen, denn diese Masken sind inzwischen rar geworden. Der Vorschlag fand sofort Anklang beim Gemeinderat. Mit einem Bürgerbrief wurden fleißige Nähbienen und Helfer, aber auch Stoffspenden gesucht. „Die Rückmeldungen kamen schnell, und es wurden immer mehr Einwohner, die sich beteiligt haben“, berichtet der Weselberger Ortschef Michael Schmitt. Stoff wurde gespendet, die Gemeinde kaufte zusätzlichen Stoff.

Damit die Träger ihre Masken später an der Nase richtig anlegen können, wird Pfeifenputzerdraht eingenäht. „Meine Frau hat in zwei Bastelgeschäften sämtliche Pfeifenputzer gekauft, die noch auf Lager waren“, sagt Schmitt. 15 Helfer erklärten sich bereit, den Stoff zu waschen, zu bügeln und zuzuschneiden. Ein Weselberger hat früher bei der ehemaligen Nähmaschinenfabrik Pfaff aus Kaiserslautern gearbeitet. Er erklärte sich bereit, Nähmaschinen kostenlos zu reparieren, die nun für die Masken im Dauereinsatz rattern und dabei kaputtgehen könnten.

Tüten an der Haustür

23 Frauen und zwei Männer nähen aus den zugeschnittenen Stoffteilen die Atemmasken. „Wir haben die Masken mit dem Gesundheitsamt in Pirmasens abgesprochen“, sagt Schmitt. Die Masken böten zwar keinen umfassenden Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. „Allerdings schützen sie die Pflegepersonen vor Tröpfcheninfektion.“

Koordiniert wird die Aktion von der Gemeinde. Damit das Kontaktverbot eingehalten wird, bekommen die Zuschneider den Stoff in einer Tüte an die Haustür gehängt. Die zugeschnittenen Teile werden dann wieder an der Tür abgelegt, abgeholt und weiter an die Haustüren der Näher gehängt. Das wegen der Corona-Pandemie geschlossene Dorfcafé wird für die Verteilung von Stoff und Masken genutzt.

Einkaufshilfe für Risikogruppen

Die ersten Pflegedienste konnten diese Woche schon Masken in Empfang nehmen. Bisher haben sich die Feuerwehren aus Weselberg und der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben, Pflegedienste, das Hebammenhaus in Pirmasens und ein Pflegeheim mit dem Wunsch nach Masken an die Gemeinde Weselberg gewandt.

Für Weselberger, die dem besonders gefährdeten Personenkreis angehören, koordiniert Schmitt zudem Einkaufshilfen. „Wir haben 35 Personen im Ort, die Hilfsdienste anbieten, egal ob Rezepte abgeholt werden müssen oder das Grab auf dem Friedhof gepflegt werden muss.“ Für Einwohner, die Hilfe brauchen, will Schmitt Kontakte zu Helfern herstellen.

Helfer gesucht

Schmitt (06333/993726) oder Halyna Brämer (06375/5654) wenden.

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