Schindhard Dorfgemeinschaftshaus ist wieder wie neu

Das Dorfgemeinschaftshaus in Schindhard wurde für fast eine halbe Million Euro grundsaniert.
Das Dorfgemeinschaftshaus in Schindhard wurde für fast eine halbe Million Euro grundsaniert.

Nach sieben Jahren ist das Schindharder Dorfgemeinschaftshaus saniert. Fast eine halbe Million Euro kostete es, das „Wohnzimmer“ der Gemeinde rauszuputzen, wie es Bürgermeister Tobias Herberg formulierte. Es fehlt aber immer noch was.

Wer das Dorfgemeinschaftshaus sieht, kann sich gar nicht mehr vorstellen, wie marode das Gebäude vor acht Jahren noch war, als der Gemeinderat zum ersten Mal über eine Sanierung nachdachte. „Technisch und optisch steht es jetzt wie neu da“, meint Bürgermeister Tobias Herberg und freut sich vor allem, dass alle Arbeiten von regionalen Firmen ausgeführt worden seien und die Rechnungen allesamt unter der Kostenschätzung des Schönauer Architekten Volker Koch geblieben seien. „Das ist heutzutage eine Seltenheit“, findet Herberg.

Aus Schule wird Treffpunkt für Vereine

Das Gebäude war ein Schulhaus und wurde 1961 gebaut, wie Landrätin Susanne Ganster erinnerte. 100 Kinder seien damals in zwei Klassenzimmern von der ersten bis zur achten Klasse unterrichtet worden. „Heute unvorstellbar“, so Ganster. 1973 wurde die Schule nur noch Außenstelle der Dahner Grundschule für die vierten Klassen und 1976 war schließlich der letzte Schultag. Eine Nutzung für Vereine und Gastronomie kam in den Bau mit dem großen Vorplatz am Dorfrand. Der Judoclub richtete sich auf eigene Kosten einen Trainingsraum ein und bis 2015 sei kaum etwas renoviert worden.

Im ersten Bauabschnitt konnte ein barrierefreier Zugang geschaffen werden und ein Teil der Fenster und Türen wurde ausgetauscht, erläuterte Ganster. Im zweiten Bauabschnitt, der nun beendet werden konnte, ging es an die Elektrik, neue Bodenbeläge, eine Akustikdecke sowie Wärmedämmung für die Fassade. Die Heizung wurde erneuert und die Sanitäranlagen. Außerdem erhielt das Gebäude eine barrierefreie Toilette und Blitzschutzanlage. Die übrigen Fenster und Türen wurden ebenfalls ausgetauscht.

Land und Theysohn-Stiftung helfen

461.000 Euro kosteten die Arbeiten insgesamt. Über den Investitionsstock des Landes wurde das Projekt mit 238.000 Euro unterstützt. Die Daniel-Theysohn-Stiftung steuerte weitere 64.000 Euro bei, wie Michael R. Schreiber von der Stiftung betonte. „Es ist was Sinnvolles entstanden“, freute sich Schreiber bei der Einweihungsfeier am Samstag. Vor allem die Tatsache, dass viele einheimische Firmen hier tätig gewesen seien, wertete Schreiber als Vorteil. „Das Geld bleibt damit in der Region“, so der Stiftungsvertreter.

Auch für Landrätin Ganster steht die Notwendigkeit der Sanierung solcher Dorfgemeinschaftshäuser außer Frage. „Es braucht Orte der Begegnung, wo auch Vereinsarbeit stattfinden kann“, so Ganster. Dazu müssten keine goldenen Wasserhähne installiert werden. Die Sanitäranlagen sollten jedoch ein gewisses Maß an Hygiene bieten. Herberg wertete es als großen Fortschritt, dass die Vereine keine Duschmarken mehr kaufen müssten, wenn trainiert werde.

Solarthermie soll noch folgen

Die jetzt abgeschlossenen Arbeiten werden nicht die letzten sein. Bürgermeister Herberg kündigte an, dass die Gemeinde in Eigenleistung Solarthermiemodule installieren wolle, damit die Heizung mit Sonnenenergie unterstützt werden könne.

Zur Einweihung wurde Herberg noch das ganz alte Schultagebuch der Jahre 1908 bis in die 1950er Jahre überreicht, das zwar noch das alte Schulhaus betrifft, von dem Herberg sich jedoch spannende Einblicke in die Schulzeit früherer Generationen verspricht. Allerdings wird es ein lückenhafter Einblick. Die Jahre von 1933 bis 1945 wurden aus dem Tagebuch entfernt.

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