Kreis Südwestpfalz Doch der Fichtenzaun bleibt

„Das is ’ne knappe Kiste.“ Walshausens Bürgermeister Gunther Veith freut sich, dass sein Dorf im Kreisentscheid im Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ den zweiten Platz belegt hat. Und zwar mit 65 Punkten. Der Sieger in der Hauptklasse, Busenberg, fuhr 67 Punkte ein. „Da sehe ich Chancen“, blickt er auf die nächste Runde. In der Sonderklasse hatte Hornbach kreisweit die Nase vorn. Auch Käshofen und Wallhalben sind weiter.

„Wir haben jahrelang nicht mitgemacht, weil wir für uns keine Chancen sahen. Aber in den letzten Jahren ist viel passiert, hat sich viel getan, deshalb haben wir’s noch mal probiert. Das Ergebnis zeigt: Wir sind auf dem richtigen Weg“, kommentierte Veith das Ergebnis. hatte mehrere Jahre beim Dorfwettbewerb ausgesetzt. „Früher gab’s Kritik für die Umzäunung am Friedhof, für unseren Fichtenzaun. Der gefällt allen Leuten − außer der Kommission“, berichtet Veith. Doch die Fichten sollen bleiben. „Lieber kassieren wir weniger Punkte und erreichen nicht den ersten Platz, als dass die Bäume wegkommen. Die Umzäunung ist herrlich“, sagt Veith. Seit ein paar Jahren gehe es bei dem Wettbewerb nun stärker um andere Dinge im Dorf, nicht mehr nur um optische Eindrücke, findet Veith. Und da könne man punkten. Vor allem sei der Zusammenhalt in Walshausen stärker geworden. Das fiel auch der Kommission auf: „Lobenswert ist die Beteiligung der Bürger bei der Anlage eines Spielplatzes, des Bouleplatzes und des Barfußpfades“, heißt es in der Bewertung der Jury. „Ohne die gute Dorfgemeinschaft hätten wir das nicht umsetzen können“, erinnert Veith an die vielen Arbeitseinsätze, zu denen jeweils bis zu 30 Bürger kamen. Der Barfußpfad am alten Spielplatz nahe der Grillhütte, der Ortsmittelpunkt mit Spiel- und Bouleplatz: „Angesichts unserer Haushaltslage wäre das gar nicht möglich gewesen.“ Doch durch viel Eigenleistung und zahlreiche Spenden gelang es. „Auch Ortsfremde kommen nach Walshausen auf den Spielplatz, das freut einen richtig“, sagt Veith. Da könne die Jury beim Dorfrundgang doch ruhig mal über die Thuja in den Vorgärten hinwegsehen − diese Zypressengewächse mag sie nämlich auch nicht. Neben Busenberg und Walshausen hat sich in der Hauptklasse auch Steinalben (ebenfalls mit 65 Punkten) qualifiziert. In der Sonderklasse − dort treten Gemeinden an, die schon beim Wettbewerb erfolgreich waren − steht Hornbach kreisweit mit 74 Punkten an der Spitze. Es folgen Wallhalben und Spirkelbach (je 71 Punkte) und Käshofen (70 Punkte). „In ist die nachhaltige Entwicklung deutlich sichtbar. Städtebauliche Maßnahmen werden kontinuierlich von der Stadt und Privatpersonen umgesetzt. Es wurde sowohl historische Bausubstanz saniert als auch die touristische Infrastruktur erweitert“, lobt die Jury. Sie bescheinigt Hornbach „ein großes bürgerschaftliches Engagement“. Über heißt es in der Beurteilung: „Die Wohngemeinde mit einer gesicherten Grundversorgung und Infrastruktur ist im Bereich der regenerativen Energien gut für die Zukunft aufgestellt.“ Das funktionierende Tourismuskonzept werde stets weiterentwickelt. Lob gibt’s auch für die Grundschule: Sie sei „über Jahre hinweg im Bereich der Umweltbildung vorbildlich. Im Rahmen des Amphibienschutzes wird aktiver Naturschutz geleistet.“ In gefielen der Jury die landwirtschaftlichen Anwesen, „die zunehmend zu reinen Wohnzwecken ortstypisch umgenutzt werden“. Und: „Die gute Durchgrünung mit standortgerechten Bäumen, Sträuchern, Gras- und Krautflora ist besonders auffällig. So sind noch zahlreiche Haus- und Hofbäume und bewirtschaftete Bauerngärten vorhanden.“ Auch für den neuen Generationenplatz erntete das Dorf Lob. „Nur durch den Einsatz vieler Helfer ist es möglich, die vielfältigen Aktivitäten in Käshofen zu bewältigen.“ Die Orte, die sich für die nächste Runde qualifiziert haben, bekommen zwischen 2. und 27. Juni Besuch von der Gebietskommission. (sbn)

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