Kreis Südwestpfalz Diebstähle aus Autos

Polizist Dirk Westrich informiert Erich Naujok aus Mackenbach über die polizeiliche Präventionsoffensive, um Diebstähle aus Auto
Polizist Dirk Westrich informiert Erich Naujok aus Mackenbach über die polizeiliche Präventionsoffensive, um Diebstähle aus Autos zu vermeiden.

Gelegenheit macht Diebe: Nachdem es in Kaiserslautern und der Region in den vergangen Wochen vermehrt zu Diebstählen aus unverschlossenen Fahrzeugen gekommen war, startete die Polizei Kaiserslautern eine Präventionsoffensive in der Innenstadt. Mehrere Beamte machten einen Streifzug durch das Stadtgebiet auf der Suche nach unverschlossenen Fahrzeugen und klärten deren Halter über Gefahren und Sicherheitsmaßnahmen auf.

Ein Mal die Autotür nicht richtig abgeschlossen, ein Mal die Fensterscheibe nicht hochgefahren oder die teure Markenuhr auf dem Armaturenbrett liegen gelassen – schon wittern Langfinger ihre Chance. In den vergangenen Wochen sind bei der Polizei Kaiserslautern vermehrt Diebstähle aus unverschlossenen Fahrzeugen gemeldet worden, berichtet Polizeihauptkommissar Thomas Arnholdt. „Zwischen April und Juni waren es über 300 in etwa 200 verschiedenen Straßen. Etwa 75 Diebstähle fanden allein im Juni statt, davon 41 aus unverschlossenen Fahrzeugen.“ Schwerpunkt war dabei das Stadtgebiet, vereinzelt gab es auch Fälle im Landkreis. Tatzeiten waren sowohl über Tag als auch bei Nacht, sowohl in Wohngebieten als auch auf frei zugänglichen Parkplätzen, in öffentlichen Parkhäusern oder entlang von Straßen. Betroffen waren dabei nicht nur Fahrzeuge von Einheimischen, sondern auch von Besuchern, weiß Bernhard Christian Erfort, Polizeihauptkommissar und zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Polizeipräsidiums Kaiserslautern. Für die beiden Stadtinspektionen PI 1 und PI 2 Anlass genug, um eine Präventionsoffensive zu starten. Seit dem frühen Morgen machten die Polizisten einen Streifzug durch die Stadt und prüften die Sicherheit der parkenden Autos. Ein kurzes Ziehen am Türgriff reichte da meistens aus. Denn unverschlossene Autotüren sind nach wie vor der Hauptgrund für Diebstähle. Bei Ulrike Stammwitz aus Kaiserslautern war die Tür unverschlossen. Die Halterin zeigte sich überrascht: „Ich hätte schwören können, dass ich zugeschlossen habe. Normalerweise mache ich das immer. Aber offensichtlich nicht.“ Eine Fahrlässigkeit, deren Konsequenzen oft unterschätzt wird. „Wertvolle Sachen habe ich jedenfalls nicht drin“, beteuerte die Frau. Zum Glück. Das sah bei dem nächsten Fahrzeug schon anders aus. Der Halter hatte vergessen, das geöffnete Beifahrerfenster wieder zu schließen, bevor er das Fahrzeug verließ. Bei den Temperaturen verständlich, aber auch hoch gefährlich. Denn im Fahrzeug befanden sich einige Wertgegenstände – von Bargeld bis Haustürschlüssel. Zum Autodiebstahl hätte damit auch ein Wohnungseinbruch hinzukommen können. „Das eigene Fahrzeug beim Verlassen abzusichern, ist eine gesetzliche Verpflichtung und kostet bei Verstoß Geld“, erinnert Thomas Arnholdt. Denn damit erleichtert man Dieben die Arbeit, was sich vor Gericht unter Umständen auch strafmildernd auswirken kann. Meist seien Einzeltäter am Werk, keine Tätergruppen, so Erfort. „Das fällt von außen nicht auf. Der Täter setzt sich rein, als würde ihm das Auto gehören. Für die Menschen drumherum sieht das erst mal völlig plausibel und unverdächtig aus“, erklärt der Kommissar. Also leichtes Spiel und leichte Beute für potenzielle Langfinger. Der Wert des Diebesguts kann dabei stark variieren: „Das kann die wertvolle Sonnenbrille sein, der Laptop auf dem Rücksitz, das Navi, aber auch mal der Euro, der durch die Fensterscheibe sichtbar auf dem Armaturenbrett liegt. Was man eben auf die Schnelle finden kann“, weiß Erfort.

x