Hauenstein Die neue Kita kann sich sehen lassen

Mit Lied und Tanz eröffneten die Kinder, zumeist als Piraten gekleidet, die feierliche Inbetriebnahme der Kita „Die Queichpirate
Mit Lied und Tanz eröffneten die Kinder, zumeist als Piraten gekleidet, die feierliche Inbetriebnahme der Kita »Die Queichpiraten« in Hauenstein.

Betont locker wurde am Samstag die neue Hauensteiner Kita, die man „Die Queichpiraten“ getauft hat, offiziell und mit Gästen ihrer Bestimmung übergeben. Die Kinder und das Team hatten das 4,8 Millionen-Projekt schon Ende März in Besitz genommen.

„Ich bin stolz, hier arbeiten zu dürfen“, sagte Kita-Leiterin Kerstin Braun. „Die viele und manchmal mühevolle Arbeit, die wir in die neue Kita gesteckt haben, hat sich gelohnt“, stellte Ortsbürgermeister Michael Zimmermann fest. Und die Kinder? „Es ist alles schön hier“, sagte ein Knirps, als alle Reden gehalten waren. „Am schönsten ist aber der Spielplatz“, ergänzte ein Piraten-Mädchen und machte sich auf den Weg genau dorthin.

Wie die Queichpiraten nach Hauenstein kamen, erzählt das Kita-Team in einem Heft, das die Kinder illustriert haben und das der Förderverein zum Kauf anbot. Und die Kleinen waren zum großen Teil auch im Piratenlook – mit gestreiftem Beinkleid und Weste, mit Augenklappe, Bandana und Totenkopf-Dreispitz – zur Feier gekommen, und sie eröffneten sie mit einem Lied, das die Reise der Piraten zum Goldschatz beschreibt, und einem flotten Piraten-Tanz, den Dutzende Eltern-Handy-Kameras aufzeichneten und den reichlich Beifall begleitete.

Die Geschichte des Neubaus

Nach Gesang und Tanz rekapitulierte Ortschef Zimmermann die Geschichte des Neubaus: 2017 hatte die Gemeinde die Trägerschaft der Kita St. Elisabeth übernommen. Und als der Platzbedarf wuchs und wuchs, war schon bald klar, dass am alten Standort in der Elisabethenstraße eine Erweiterung „wirtschaftlich nicht darstellbar“ war. Ursprünglich sollte ein Neubau Heimat für vier Gruppen bieten. Man musste aber schon sehr zeitig auf fünf und dann auf sechs Gruppen erweitern, erläuterte Michael Zimmermann das schnelle Wachsen des Projekts.

2020 fiel die ehemalige „Süddeutsche Schuhfabrik“ in der Dahner Straße unter die Spitzhacke. Und so wurde der Bauplatz frei für das neue Gebäude. Erster Spatenstich war im Oktober 2020. Es folgte eine „anstrengende“ Bauphase mit vielen Diskussionen und Entscheidungen im Rat, Gesprächen mit dem Personal und „unzähligen Jours fixes“ an der Baustelle. Planung und Bauleitung lagen beim Lauterer Büro Hort + Hensel.

Zwei Gruppen sind schon im November umgezogen

Und weil im alten Gebäude der Platz eng und enger wurde, zogen zwei Gruppen bereits im November 2021 um und testeten mit Erzieherinnen und Erziehern das neue Haus im Echtbetrieb: Und schon da stand fest, was sich bestätigte, als Ende März die restlichen Gruppen folgten: „Das ist eine wunderschöne Einrichtung, die innen unzählige Möglichkeiten bietet und unserem offenen Konzept entspricht“, wie es die Leiterin formulierte. Und außen sei es ein „Genuss“ gewesen zu sehen, mit welcher Freude die Kinder das „Außengelände eroberten“.

Dass das Team in der Planung und Umzugsphase eine Herausforderung bestand, darauf wies für den Elternausschuss Sylvia Bergdoll hin und überbrachte einen „riesengroßen Dank“ und einen Korb voller Leckereien für Erzieherinnen und Erzieher.

Zuschüsse vom Landkreis und vom Land

Auch Barbara Hort, Geschäftsführerin des Planungsbüros, dankte den Beteiligten für die „hervorragende Zusammenarbeit“, überreichte einen überdimensionalen, gebackenen Schlüssel und stellte fest: „Was gibt es Schöneres, als für Kinder zu arbeiten?“ Dass es den Planern gelungen sei, ein sehr funktionales, lichtes und einladendes Gebäude zu realisieren, darüber war man sich nicht nur in den Reden, sondern auch bei einem anschließenden Rundgang durch Gruppen-, Projekt-, Ruhe- und Funktionsräume einig.

Ein solches Gebäude kostet viel Geld, das freilich in „eine unglaubliche Zukunftsinvestition“ floss und letztlich mit einer „finanziellen Punktlandung“ endete, wie Zimmermann es formulierte: Für das Grundstück wurden 255.000 Euro ausgegeben. Der Abriss des alten Fabrikgemäuers kam auf 250.000 Euro. Die reinen Baukosten betragen (derzeit) 4,353 Millionen Euro, sodass sich der finanzielle Aufwand auf 4,858 Millionen Euro summiert. Zuschüsse gab es vom Landkreis Südwestpfalz (437.000 Euro) und vom Land (450.000 Euro). Die Gemeindekasse wird also mit 3,98 Millionen Euro belastet.

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