Kreis Südwestpfalz Dellfeld will’s wissen

Der Dellfelder Gemeinderat will sich in Großsteinhausen informieren, wie dort die Holzvermarktung funktioniert. Danach will der Rat überlegen, ob das Großsteinhauser Modell auch in Dellfeld passen könnte. Vorerst wird das Dellfelder Holz allerdings über die neue Gesellschaft verkauft, der sich die meisten Gemeinden angeschlossen haben.

Hintergrund ist, dass in Rheinland-Pfalz der Forst das Industrieholz nicht mehr – wie bisher – selbst vermarkten darf. Deshalb ändern gerade alle Gemeinden ihre Verträge mit dem Forst. So auch in Dellfeld am Montag einstimmig geschehen. Bis auf den Holzverkauf, der neu geregelt wird, bleibt im Prinzip alles beim Alten. Harry Wolf (FWD) regte an, in Großsteinhausen nachzufragen, welche Erfahrungen die Gemeinde dort gemacht hat. Die Großsteinhauser haben ihren Wald verpachtet und verkaufen ihr Holz in Eigenregie. Besonders interessieren sich die Ratsmitglieder dafür, welche Vorteile die Gemeinde hat und ob das Modell etwas für Dellfeld wäre. Bürgermeisterin Doris Schindler (SPD) sieht indes keinen Grund, etwas zu ändern. „Für uns ist es bisher gut gelaufen“, sagte sie. Doch nachfragen könne nicht schaden. Herauszuhören war während der kurzen Diskussion, dass eine Jagd durch Berufsjäger, wie sie ebenfalls in Großsteinhausen praktiziert wird, in Dellfeld auf keinen Fall gewünscht ist. Auch wurden Bedenken laut, ob ein privates Unternehmen überhaupt Interesse hat, den Wald nachhaltig zu bewirtschaften. Dellfeld geht damit den gleichen weg wie Nünschweiler. Dort hatte der Gemeinderat vergangene Woche ebenfalls beschlossen, sich in Großsteinhausen zu informieren (wir berichteten am Montag). Auch Hornbach hat mittlerweile seinen Stadtwald an die Firma Schmitz aus der Eifel verpachtet und möchte – wie Großsteinhausen – ein eigenes Forstrevier bilden. Am Radweg zwischen Dellfeld und Falkenbusch sollen für 34 000 Euro 13 neue Lampen aufgestellt werden. Den Auftrag vergab der Rat einstimmig an die Pfalzwerke. Diese Maßnahme wird nicht über wiederkehrende Beiträge abgerechnet, das heißt die Kosten zahlt allein die Gemeinde. „Jahrelang war kein Geld da, aber jetzt ist die Gelegenheit“, sagte Schindler. Für Ratsmitglied Karl-Heinz Igel (FWD), der zurückgetreten ist, rückte am Montag Matthias Hüther (FWD) nach. Zur Nachfolgerin Igels im Rechnungsprüfungsausschuss wählte der Rat bei zwei Enthaltungen Kerstin Breier (FWD). Schindler bedankte sich bei Igel „für sein Engagement in all den Jahren“.

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