Contwig Das sind die Pläne für den Batteriepark am Steitzhof

Beispiel für einen Stromspeicher: Dieser Container steht am Baubetriebshof in Homburg.
Beispiel für einen Stromspeicher: Dieser Container steht am Baubetriebshof in Homburg.

Marcus Walter will mit einem Investor aus Bozen am Steitzhof einen Batteriepark bauen. Der Contwiger Gemeinderat ist dafür. Bedenken gibt es trotzdem.

24 Schiffscontainer sollen auf einem brach liegenden Grundstück am Steitzhof aufgestellt werden; gegenüber der neuen Logistikhalle, die für Amazon gebaut wurde. Marcus Walter möchte die Container mit Lithium-Ionen-Batterien vollstopfen. Ist der Strom bei der Leipziger Strombörse mal gerade billig, will Walter dort zuschlagen und einkaufen. Wird die Energie im Netz gebraucht, soll sie mit Gewinn weiterverkauft werden.

Damit Walter genau überprüfen kann, wann der Strom wo gebraucht wird und wann nicht, hat er zusammen mit einem Partner eigens ein Computerprogramm entwickelt. Die Software soll ihm künftig Vorhersagen für den jeweils nächsten Tag liefern. Ein zweites Programm, für sein Contwiger Vorhaben ebenfalls essenziell, sei die Software für die Batteriesteuerung. Diese soll mithilfe intelligenter Ladezyklen dafür sorgen, dass die Lithium-Ionen-Akkus 20 Jahre lang halten.

Container sollen kaum auffallen

Die Gemeinde Contwig muss kein Geld in den Batteriepark investieren, der Gemeinderat muss lediglich einen Bebauungsplan aufstellen. Die Gewerbesteuern aus dem Batteriepark sollen laut Walter in die Contwiger Gemeindekasse fließen. Der Rat stimmte mehrheitlich für den Grundsatzbeschluss.

Optisch sollen die Container am Steitzhof kaum auffallen, sagte Marcus Walter vor dem Rat. Das Gelände werde umzäunt und begrünt, die Container auf Streifenfundamente gestellt. Eine große Aufgabe werde der Netzanschluss: Diesen muss Walter bis nach Niederhausen verlegen. „Das haben die Pfalzwerke so von mir verlangt“, erklärte er im Gemeinderat am Donnerstagabend. Die Trasse soll über Dellfeld, den Stockbornerhof und Battweiler bis nach Niederhausen verlaufen.

Kritische Stimmen in der SPD-Fraktion

Sicherheitsbedenken hat Walter ob seiner Batteriecontainer nicht. „Das ist eine feuerfeste Konstruktion. Wenn es brennt, brauchen wir keine Feuerwehr, weil sich der Container selbst löscht“, meinte er. Zudem gebe es eine Feuer-Früherkennung. Der Computer schalte im Zweifelsfall die Anlage ab, sagte der Projektierer.

Ratsmitglied Holger Hell (SPD), selbst Feuerwehrmann, hegte arge Zweifel am Brandschutzkonzept. Dass die Selbstlöschung wirklich funktioniert, glaubt Hell nicht. Er erinnerte an vermehrte Brände bei Elektroautos, die immer mehr zur Herausforderung für die Feuerwehr würden. Hell enthielt sich bei der Grundsatzentscheidung. David Betz (SPD) ist gegen das Vorhaben. Am Rand der Sitzung sagte er zur RHEINPFALZ, dass er von Walters „Strom-Spekulationsgeschäft“ nichts halte.

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