Lambsborn Bürgermeister zum Doppelhaushalt: „Ich kann nur noch Lotto spielen“

Lambsborn wirft sein Geld nicht mit beiden Händen aus dem Fenster. Damit die Kommunalaufsicht den Doppelhaushalt absegnet, wurde
Lambsborn wirft sein Geld nicht mit beiden Händen aus dem Fenster. Damit die Kommunalaufsicht den Doppelhaushalt absegnet, wurden viele Positionen gestrichen.

Mit großer Mühe ist es dem Gemeinderat in Lambsborn gelungen, für die Jahre 2023 und 2024 einen Haushaltsplan zu verabschieden. Allerdings müssen die Bürger nun etwas tiefer in die Taschen greifen.

Bis zum letzten Augenblick wurde am Lambsborner Doppelhaushalt 2023/24 gewerkelt. Es galt, diesen so auf den Weg zu bringen, dass er nach seiner Verabschiedung wohl auch die Zustimmung von der Kommunalaufsicht erhält. Hierzu muss der Rat die Gewerbesteuer anheben. Diese wird ab 2024 auf 410 Prozent erhöht. Auch die Grundsteuer B für bebaute Grundstücke wird im kommenden Jahr um 18 Prozentpunkte auf 483 Prozent steigen. Im Durchschnitt müssen die Einwohner hier 8,65 Euro mehr bezahlen. Bei der Gewerbesteuer werden durchschnittlich 108 Euro mehr fällig. Der Mehrertrag der Gemeinde beträgt im Jahr 2024 damit 4500 Euro.

Die Steuererhöhungen wurden notwendig, weil die Kommunalaufsicht bei freiwilligen Leistungen kein Pardon kennt. Die muss eine Gemeinde im Haushaltsplan refinanzieren können. „Wir hoffen, dass der Haushalt mit dieser Änderung bei der Kommunalaufsicht durchgeht“, sagte Bürgermeister Rudi Molter vor der Abstimmung. Und: „Wir haben so viel runtergestrichen. Wir können nicht noch mehr machen. Ich kann höchstens noch Lotto spielen und gewinnen.“

Neubaugebiet kann erschlossen werden

Ein gutes Ende gab es, nach zehnjähriger Verfahrensdauer, für die Planungen zum Neubaugebiet Am Kirchberg. Nachdem man 2020 schon dachte, dass das Thema zum Abschluss gebracht werden könne, musste der Bebauungsplan wegen Einwendungen des Forstes in Sachen Erosionsschutz noch einmal überdacht werden. Nachdem sämtliche Behörden erneut gehört wurden und auch Einwendungen der Bürger geprüft wurden, wurde der Bebauungsplan nun verabschiedet. Damit kann bald die Erschließung beginnen. Gerodet wurde das Neubaugebiet bereits zu Jahresbeginn.

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