Schönau Auf einen Schlag runter vom Schuldenberg

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Fast eine halbe Million Euro Schulden wird die Gemeinde Schönau auf einen Schlag los. Dass die Ausbaubeiträge, die die Schönauer zahlen müssen, sinken, hat aber andere Gründe.

Zwei gute Nachrichten gab es für die Gemeinde und die Bürger von Schönau am Donnerstag: Durch die Teilnahme am Entschuldungsprogramm übernimmt das Land fast eine halbe Million Euro Schulden. Und die Schönauer müssen künftig geringere wiederkehrende Beiträge zahlen.

Schönau gehört zu den sechs Gemeinden im Dahner Felsenland, die die Bedingungen für eine Beteiligung am Teilentschuldungsprogramm des Landes erfüllen. Außerdem sind das Fischbach, Erfweiler, Ludwigswinkel, Nothweiler und Bundenthal. Das Land übernimmt rund 454.000 Euro der Schulden der Ortsgemeinde, die diese durch Kassenkredite bei der Verbandsgemeinde angehäuft hat. Den Rest muss Schönau bis Ende 2053 zurückzahlen. Pro Jahr sind das rund 3400 Euro.

Sollte das nicht erfolgen, hätte das Land theoretisch die Möglichkeit, sein Geld zurückzufordern. Die Gemeinde muss in einem Entwicklungsplan darlegen, wie sie die Schulden zurückzahlen will. „Das ist für uns eine deftige Entlastung, aber auch eine deftige Verpflichtung, uns auf das Allernötigste zu beschränken, obwohl die Wünsche natürlich immer größer sind, als das, was wir machen können“, sagte Bürgermeister Rudolf van Venrooy.

Wiederkehrender Beitrag sinkt drastisch

Die Einsparungen an allen Ecken und Enden und die bisher moderate Erhöhung der Grundsteuer werden nicht reichen, um auf Dauer den Haushalt auszugleichen, prophezeite der Ortschef. Es wäre aber auch eine vorzeitige Tilgung möglich, sollte die Gemeinde im Lotto gewinnen, meinte Thomas Langenberger von der Dahner Verwaltung, der das Vertragswerk im Rat vorstellte.

Ein positiver Gebührenbescheid wird den Schönauer Haus- und Grundstücksbesitzern demnächst ins Haus flattern. Der Rat hat beschlossen, die wiederkehrenden Beiträge (WKB) zu senken. „Die Wengelsbacher Straße ist abrechnungstechnisch in den letzten Zügen und es ist derzeit keine aktuelle Maßnahme am Start“, erläuterte van Venrooy. Verena Feulner-Germann von der Dahner Verwaltung erklärte dem Rat die Berechnungen. „Mit einer Senkung von 73 auf 40 Cent wäre immer noch genug Puffer, um eine anstehende Maßnahme zu planen“, sagte sie. Van Venrooy informierte den Rat darüber, dass eventuell am Köpfel im Zuge des Glasfaserausbaus eine Maßnahme kommen könnte, „das hängt jedoch noch von vielen Eventualitäten ab“, sagte er. Es sei möglich, dass das Glasfaserkabel dort wegen der Felsschicht im Tiefbauverfahren verlegt werden müsse, und dann werde man die Werke wegen der Ableitung des Oberflächenwassers ins Boot holen. „Dann könnte man einen Ausbau machen und die Synergieeffekte nutzen“, so van Venrooy.

Für den Rest des bis 2025 laufenden Ausbauprogramms werden die Gebühren erst mal gesenkt. „Das ist etwas, das wir den Bürgern bei der letzten Haushaltssitzung versprochen hatten, als wir gezwungen waren, die Grundsteuer anzuheben. Dieses Versprechen lösen wir nun ein“, so der Ortschef.

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