Kreis Südwestpfalz Angriffslustig: 20-Jähriger muss in den Jugendknast

Zweibrücken. Keine Chance hatte gestern ein 20-jähriger Angeklagter aus der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land. Weil er vom Amtsgericht Zweibrücken wegen Bedrohung, Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr zu 16 Monaten Haft verurteilt wurde, ging er in Berufung. Die Berufungskammer beim Landgericht Zweibrücken reduzierte das Strafmaß um zwei Monate.

Der junge Mann erklärte dem Gericht, dass er gerne noch einmal eine Bewährungsstrafe hätte. Das Gericht geht in diesem Fall von einem umfassenden Geständnis aus. Das war aber nur spärlich zu hören. Einmal konnte er sich nicht mehr daran erinnern, als er im April 2013 seinem Freund während einer Fahrt von Zweibrücken nach Rimschweiler bei 70 Stundenkilometern als Beifahrer plötzlich ins Lenkrad griff. Das Auto schoss nach rechts, riss zwei Verkehrszeichen um und landete „in der Prärie“, wie der Richter sagte. Der 22-jährige Fahrer und eine junge Frau, die auf dem Rücksitz saß, wurden „erheblich verletzt“, so die Akte. „Soll ich vorbeikommen und ihm den Kopf einschlagen?“, hatte er Monate zuvor am Telefon seiner Freundin gedroht, weil er seinen Nebenbuhler bei ihr vermutete. Angriffslustig warf er ein anderes Mal nach einem Streit einem Bekannten einen Döner ins Gesicht und schlug der Begleiterin mit der Hand in Gesicht. Einem Bekannten hatte er das Handy geklaut und verkauft. Einen kleinen Ladendiebstahl ließ er folgen, und er fuhr mit dem Taxi nach Hause, ohne zu bezahlen. „Ich brauchte Geld, um ausgehen zu können“, sagte er gestern. Er hat keinen Schulabschluss und keine feste Arbeit. 2011 handelte er sich eine Jugendstrafe von acht Monaten auf Bewährung ein. Er ist rückfällig geworden, hat sich nicht bewährt und muss nun 14 Monate nach Schifferstadt in die Jugendstrafanstalt. „Dort haben Sie einen festen Tagesrahmen, dem Sie sich nicht entziehen können“, sagte der Vorsitzende Richter. Es sei seine letzte Chance einen Bildungsabschluss zu machen. „Nutzen Sie diese Chance“, riet ihm der Richter zum Schluss. (wuk)

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