Kreis Südwestpfalz 40 Hakenkreuze gesprüht

Unbekannte haben in der Nacht auf Freitag in Bechhofen das Sportheim, zwei Bushaltestellen, mehrere Verkehrszeichen, Verteilerkästen, Hauswände und die Willkommens-Schilder an den drei Ortseingängen mit Hakenkreuzen beschmiert. Den Schaden schätzt die Polizei auf 5000 Euro.

Nach bisherigen Erkenntnissen wurden etwa 40 Hakenkreuze an 13 Objekten aufgesprüht, teilte der Leiter der Polizeiinspektion, Matthias Mahl, auf Anfrage mit. Die Schmierereien seien der Zweibrücker Polizei gestern Morgen um 7.05 Uhr gemeldet worden. Unmittelbar darauf sei die Polizei vor Ort gewesen. Die Zweibrücker Beamten ermitteln in Absprache mit dem Fachkommissariat K/12, dem sogenannten Staatsschutzkommissariat, das bei der Kriminaldirektion Kaiserslautern für Extremismus zuständig ist. Neben den Hakenkreuzen wurde am Stromhäuschen am Dorfplatz ein sogenanntes Tag gefunden, eine Art Erkennungsmerkmal des Sprayers. Laut dem Leitenden Oberstaatsanwalt Martin Graßhoff sind die Schmierereien ein Verstoß gegen Paragraf 86a des Strafgesetzbuchs – „Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“. Ein solcher Verstoß wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit einer Geldstrafe geahndet. Dazu kommen laut Graßhoff die Sachbeschädigungen, wobei der Verstoß gegen Paragraf 86a im Mittelpunkt stehe. Dabei mache es durchaus einen Unterschied, ob es sich um eine Sprüherei handelt oder um 40: „Das ist ja ein ganz anderer Umfang.“ Bechhofens Bürgermeister Paul Sefrin wurde schon gestern Morgen von Einwohnern angerufen und informiert. Die Leute seien bestürzt, sagte er. „Bechhofen ist bunt. Wir sind tolerant. Mit sowas wollen wir nichts am Hut haben“, verurteilte er die Sprühereien. Man wolle nun die Ermittlungen abwarten und nächste Woche die Hakenkreuze zumindest dort entfernen, wo die Gemeinde zuständig ist – beispielsweise am Dorfplatz, der erst neu gestrichen worden sei. Hinweise Die Zweibrücker Polizei nimmt Hinweise unter der Telefonnummer 06332/9760 entgegen. |bfl

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