Kreis Südliche Weinstraße Zufriedenheit und Geselligkeit

Ihre Wiegen standen in Taksony an der Donau, nur einen Steinwurf weit von der ungarischen Hauptstadt Budapest entfernt, sowie in Sivac (Siwatz) im ehemaligen Jugoslawien, in der Region Batschka. Heute feiern Anton und Katharina Pasmann im südpfälzischen Impflingen ihre Eiserne Hochzeit.

Katharina, geborene Lesch, und Anton sind als Flüchtlinge und junges Ehepaar 1950 nach Impflingen gekommen, haben nach eigenen Angaben dort sehr schnell Wurzeln geschlagen. Die Pasmanns gehören zu Impflingen, fühlen sich ausgesprochen wohl, wollen aber nicht vergessen, wo ihre Wiege stand. Sie schwören auf Zufriedenheit, Geselligkeit und viel Bewegung. Anton Pasmann, der vor wenigen Tagen sein 86. Lebensjahr vollendete, verließ 1946 Ungarn und kam nach Ettenbeuren bei Günzburg. Dort arbeitete er zwei Jahre lang in einer Weberei. In Günzburg schloss sich der talentierte Torhüter dem dortigen Sportverein ein. Und just beim Faschingstanz des Sportvereins im Jahr 1950 lernte er die heute 89-jährige Katharina kennen und lieben, die 1944 nach der Ausweisung mit ihren Eltern ebenfalls nach Ettenbeuren bei Günzburg kam. Da man damals nur als Ehepaar umsiedeln konnte, ging alles sehr schnell. Nur wenige Monate, nachdem sie sich zum ersten Mal in die Augen sahen, traten sie vor den Standesbeamten. Der 6. August war ein schwül-heißer Sonntag, erinnert sich das Jubelpaar. Als Flüchtlinge kamen sie mit Katharinas Eltern zunächst nach Landau und kurze Zeit später nach Impflingen. Dort leben die beiden seit 65 Jahren in ihrem von Blumenschmuck geprägten Heim in der Friedhofsstraße. Anton Pasmann fand 1951 in einer Gießerei in Landau Arbeit, blieb dort neun Jahre lang, ehe er als Lagerverwalter 1960 zur Firma Siemens nach Karlsruhe wechselte. 1985 wurde er dort verabschiedet. Ehefrau Katharina war neun Jahre lang in einer Schneiderei in Landau tätig, ehe sie 1960 gemeinsam mit ihrem Mann ebenfalls bei der Firma Siemens einen neuen Job übernahm. Das Ehepaar, das kinderlos blieb, integrierte sich in Impflingen sehr schnell ins Vereinsleben, etwa beim MGV und beim Sportverein. Beide teilen sich die Liebe zu den Blumen. So zählt das Beackern des eigenen Gartens noch immer zum täglichen Programm. Ab und an treibt es Anton Pasmann in die alte ungarische Heimat. Den Gedanken, wieder auf Dauer dorthin zurückzukehren, habe er aber zu keinem Zeitpunkt gehabt. Pasmann: „Für uns ist Impflingen unser Zuhause.“ (som)

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