Kreis Südliche Weinstraße „Windboys“ fegen durch den Zauberwald

Ein dreifaches donnerndes „Herxemer Wind …. bloos“: Der Herxheimer Wind bläst auch im zehnten Jahr des Bestehens des gleichnamigen Karnevalvereins schon ganz früh im Jahreskreis und dies immer stärker. Unter dem Motto „Herxheimer Wind im Zauberwald“ hat die erste von insgesamt drei Prunksitzungen am Samstagabend in der Mehrzweckhalle in Hayna erneut die Erwartungen übertroffen.

2005 als Karnevalverein gegründet, bei dem die Teilnahme an örtlichen Faschingsumzügen im Vordergrund stand, hat sich der KV „Herxemer Wind“ mittlerweile im vorderpfälzischen Raum als feste Größe etabliert. Dem im Jahre 2006 gegründeten Männerballett „Windboys“ sind mittlerweile eine stattliche Zahl an Tanzgruppen und Büttenrednern gefolgt. Weg mit den alten Zöpfen, hin zu moderner Musik, heißt die Devise. Narrhalla-Marsch und „wolle mer se roilosse“ gehören beim „Herxemer Wind“ nicht zum Programm. Musste der Verein in den Anfangsjahren noch weitgehend auf „karnevalistische Gastarbeiter“ zurückgreifen, hatte am Samstagabend gleich eine ganze Reihe von Debütanten der Marke Eigengewächs vor den Augen von Prinz Sergej I. und Prinzessin Jana I. ihren Auftritt. Sitzungspräsident Philipp Bär konnte auch eine große Zahl von Abordnungen auswärtiger Karnevalvereine begrüßen, die mit ihren Hoheiten gekommen waren. Da waren die „Gäsemälger“ aus Kuhardt, die „Raubritter“ aus Frankweiler, die „Gäseknie“ aus Berg, der KV Frohsinn Edenkoben, die Impflinger „Hanebber“, der „Traumtänzer“ aus Bobenheim oder die „Froschköpp“ aus Offenbach. Sie alle gerieten aus dem Häuschen, als zu mitternächtlicher Stunde die „Windboys“ als „die Zauberer, die ich rief“ mit Carina Föhlinger und Melanie Bär als Trainerinnen die Szene eindrucksvoll beherrschten. Doch der Reihe nach: Die Wölkchen (Trainerinnen: Lisa Lochbaum und Yvonne Trauth) ernteten als „Tinkerbell Feen“ den ersten frenetischen Beifall. Der gerade elfjährige Marvin Trauth feierte als Debütant mit „Papa, ein Heimwerker mit Köpfchen und zwei linken Händen“ gleich einen gelungenen Einstand. Nicht anders Tanzmariechen Sina Plümer (Trainerin: Jana Schwab), bei der von Lampenfieber nichts zu spüren gab. Mit viel Begeisterung wurde auch die Darbietung von Tanzmariechen Samira Bender (Trainerin: Sandra Hoffmann) aufgenommen. So auch der Gardetanz der Garde Wirbelwind (Trainerinnen: Jana Schwab und Lisa Lochbaum). Höhepunkte der tänzerischen Darbietungen zweifelsohne der Auftritt des Tanzpaares Michele Hormuth und Robin Kun von der TSG Bellheim, die sich für die Süddeutsche Meisterschaft qualifiziert haben und von Lisa Hofmann trainiert werden, sowie der Gardetanz der Royal Garde vom TSC Royal Rülzheim (Trainerin: Vanessa Deutsch), der Schautanz „Circus Halligalli“ von den Trampeltänzer des TV Ottersheim sowie der Schautanz der Twisters „Ene mene Krötenschwanz, Hexerei und Elfentanz“(Trainerinnen: Romy Stein und Carolin Jester). Nicht mit Seitenhieben auf das jeweils andere Geschlecht sparten Barbara Bär (Goldene Löwenträgerin 2015) und Lukas Dudenhöffer bei ihrem Streitgespräch, mit dem sie ihre häuslichen Probleme auf der Bühne austrugen. Beim „Happy End“ kamen beide zu der Einsicht, dass es doch ganz gut ist, dass der Herrgott Mann und Frau geschaffen hat. Klasse wie immer Fabian Wilhelm und Marcel Pressler als „Duo Inflagranti“. Das Duo Marc Glaser und Lukas Dudenhöffer trieb mit Liedbeträgen das Stimmungsbarometer nach oben. Sonja Stein schlüpfte in die Rolle einer Arbeitslosen, schilderte ihre Erfahrungen an den einzelnen Arbeitsplätzen und war am Ende froh, wieder arbeitslos zu sein. Als die „schönsten Bienen in der Pfalz“, „Maja & Willi“, denen Fasching sichtlich Spaß bereitete, präsentierten sich Michelle Bertram und Robin Hasenkleber, die ebenfalls ihr Büttendebüt feierten. Reiner Fröhlig und Fabian Wilhelm hielten bei ihrer Zauberei das Publikum in Atem. Fabian Wilhelm und Marcel Pressler als Duo Inflagranti knüpften an ihr Attribut „Senkrechtstarter in der Bütt“ an. Erst im dritten Jahr stehen die beiden als Eisbär und Didi zusammen auf der Bühne. Die freche Schnauze des kleinen Eisbären ist längst überregional bekannt. Auch diesmal reizten sie die Lachmuskeln wieder bis zum Äußersten und waren so etwas wie das Sahnehäubchen der Aktiven des „Herxemer Wind“. (som)

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