Kreis Südliche Weinstraße „Wer schlägt, der geht“

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Streit zwischen Ehe- oder Lebenspartnern ist im vergangenen Jahr 43-mal eskaliert. Das ist zwar die Hälfte aller registrierten Körperverletzungen (85), aber diese Quote bedeutet den absoluten Tiefstand seit vielen Jahren. Im Jahr 2011 war die Anzahl dieser Delikte einmal auf 62 angewachsen. Auch die Gesamtanzahl der Rohheitsdelikte ist im Vergleich zu den vergangenen sechs Jahren spürbar zurückgegangen: über 201, 218, 221, 225, 201, 205 auf jetzt 160 Fälle. Dagegen ist die Quote aller registrierten Straftaten gestiegen: von 1382 im Jahr 2014 auf 1516 im vergangenen Jahr. Aufgeklärt wurden 53,4 Prozent, davor waren es jeweils um die 59 und 58 Prozent. Am gesittesten ging es in Kleinfischlingen zu, wo nur eine Gesetzesübertretung zu Buche stand. Allerdings konnte die Polizei den Übeltäter bis heute nicht dingfest machen. In der Stadt Edenkoben waren es 695 Straftaten mit einer Aufklärungsquote von etwas mehr als 51 Prozent. Die meisten Fälle konnten in Roschbach (68,9 Prozent) und Edesheim (63,7) aufgeklärt werden. Den Anstieg in der Kriminalstatistik führt Sachbearbeiter Norbert Kerth auf ein gravierendes Plus bei Diebstählen (85 Anzeigen mehr) und bei Sachbeschädigungen (Zunahme um 80) zurück. Der Polizei Edenkoben – zuständig für die Verbandsgemeinden Edenkoben und Maikammer sowie die A 65 zwischen Haßloch und Rohrbach und die B 10 zwischen Landau-Nord und Birkweiler/Siebeldingen – macht vor allem eine Steigerung bei Graffiti Sorgen. In neun Fällen wurde gegen die sexuelle Selbstbestimmung verstoßen, wobei die Verbandsgemeinde Maikammer nicht betroffen war. Jeweils einmal gab es sexuellen Missbrauch durch das Ausnutzen eines Abhängigkeitsverhältnisses, Vergewaltigung, sexuellen Missbrauch widerstandsunfähiger Personen und Verbreitung kinderpornografischer Bilder. Fünfmal waren Exhibitionisten unterwegs. Bei 85 Körperverletzungen, 27 Nötigungen, jeweils 14 gefährlichen Köperverletzungen und Bedrohungen sowie fünf Raubfällen hat die Polizei laut Kerth eine Aufklärungsquote von 88,8 Prozent erzielt. „Die Zunahme bei den Tageswohnungseinbrüchen von elf auf 23 verdanken wir offenbar überörtlich agierenden Banden, die günstige Fluchtwege über die A 65 und B 10 ausnutzen“, unterstreicht die Polizei. Immer öfter kommt es zu Diebstählen aus Autos (Rekord mit 79), und zwar meist auf Waldparkplätzen, wo die Halter Wertsachen offen im Innenraum liegen lassen. Rund 80 Straftaten eines Internetbetrügers und 93 Tankbetrüger haben dafür gesorgt, dass bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten eine Zunahme von 361 auf 406 festzustellen war. Erfreulich aus der Sicht der Ermittler: Obwohl es 17 Schulen im Zuständigkeitsbereich gibt, wurden dort nur 36 Straftaten angezeigt, darunter 24 Diebstähle, sechs Körperverletzungen, eine Misshandlung von Schutzbefohlenen und ein Hausfriedensbruch. (mik)

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