Kreis Südliche Weinstraße Von Bayern inspiriert

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KNÖRINGEN. Sepp Herberger und Daniela Katzenberger, Hans-Joachim Fuchsberger, Sandra Maischberger – bei allen hören die Namen gleich auf. Tausende von Menschen im deutschsprachigen Raum gehören zu dieser Kategorie. Seit 1992 ist Walter Geisberger aus Knöringen Beinahe-Namensvettern auf der Spur. In seiner Kladde stehen inzwischen 450 Namen.

Ausgelöst wurde dieses, wie er sagt, „Nebenhobby“ bei Besuchen Anfang der 90er-Jahre bei Verwandten in Bayern. Da merkte er, wie viele Namen es mit der Endung -berger gibt, auch im benachbarten Österreich. Er nahm einen Lehrer-Kalender zur Hand, seitdem schreibt er auf, wenn er in Zeitungen oder auf Friedhöfen, auf Klingelschildern und Reklametafeln einen „Berger“ entdeckt. „Ich denke, dass es sicher noch 100 und mehr Familiennamen mit der Endung -berger gibt“, sagt der 68 Jahre alte Grund- und Hauptschullehrer im Ruhestand. Der auch an der Spitze des katholischen Pfarreirats Knöringen stehende und den kleinen ökumenischen Chor „Chörchen“ leitende Pädagoge versichert im Gespräch: „Ich suche nicht gezielt nach Namen.“ Aber er hält die Augen offen, wenn er unterwegs ist oder zum Beispiel aufmerksam den Abspann eines im Fernsehen gezeigten Films mit den Namen der Beteiligten verfolgt. Beim Durchblättern von Geisbergers Kladde fallen Bergers auf, die viele kennen: der Schweizer Kabarettisten Emil Steinberger, Nathalie Geisenberger, die deutsche Rennrodlerin, Franz Xaver Gabelsberger, der die deutsche Einheitskurzschrift erfande, die Hotelkette Steigenberger oder Ute Kittelberger, ehemalige Schauspielerin und Teenager-Star der siebziger Jahre. Experte Geisberger informiert: „Bei vielen Familiennamen mit der Endung -berger besteht der erste Teil aus einem Tiernamen wie Ratte, Hengst oder Geis, auch die Natur ist oft vertreten.“ Er nennt die Namen Schnee-, Stern-, Rhein-, Wein- und Salzberger. Oft steht vor dem -berger auch nur ein Buchstabe. „Wenn man einmal anfängt, kann man nicht mehr aufhören“, lacht Walter Geisberger. An eine Veröffentlichung der bis jetzt 450 Namen denkt er nicht. Es macht ihm einfach nur Spaß, herauszufinden, wie viele Namen es mit der Endung -berger noch gibt, gibt er zu. Kein Interesse hat er daran, zu erfahren, wo die „Berger“ herkommen und was diese Endung bedeutet. Das will er professionellen Namensforschern überlassen. „Noch ein paar Namen gefällig?“, fragt er den Schreiber dieser Zeilen und liest einige wahllos aus seiner Auflistung vor: Ziegelgensberger, Obergroß-, Unterhals-, Ruppmanns-, Württen-, Hopfen-, Bottel-, Pfaffen- und Pfeifenberger. Es gibt aber auch Leute mit dem Familiennamen Kirschen-, Frieden-, Gold-, Ohren-, Spangen-, Kuß-, Weizen-, Klee- und Kornberger. Gut möglich, dass der Urvater des Namensträgers Fleischberger vielleicht Metzger war. |güw

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