Kreis Südliche Weinstraße Tote Katze ist kein Wertstoff

SÜW/Schweigen-Rechtenbach. Axel Seibert aus Schweigen-Rechtenbach ist sauer: „Seit Jahren werden auch schwarze Säcke mit Plastikmüll mitgenommen, bei der letzten Abholung wurden sie einfach stehengelassen und wir wissen nicht warum“, sagt er. Mit seinem Ärger steht er nicht alleine da. Bei der Kreisverwaltung sind deshalb viele Beschwerden eingegangen.

„Eine Sauerei“, findet es Seibert, dass die selbst gekauften schwarzen Säcke ohne irgendeine Information stehengeblieben seien. Er benutze diese nur, um die sehr dünnen gelben Säcke, die schnell reißen würden, zu verstärken. Die Abholung sei bisher kein Problem gewesen, sagt er. Ein Anruf bei der Kreisverwaltung habe ergeben, dass diese nicht zuständig sei. Die Kreisverwaltung in Landau bestätigt, dass die Entsorgung der gelben Säcke seit einigen Wochen für Unmut in der Bevölkerung sorgt und die Beschwerden bei der Kreisverwaltung landen. Sie sei aber nicht zuständig, wie Hans Volkhardt, der Werkleiter des Eigenbetriebs Wertstoffwirtschaft des Kreises der RHEINPFALZ erklärt. Die Kreisverwaltung vergebe keine Aufträge zur Abholung der gelben Säcke. Zuständig dafür sei das Duale System in Köln, bekannt auch als der „Grüne Punkt“, auch für die jetzt geänderte und strengere Kontrolle bei der Abholung, so die Kreisverwaltung. Mit der Abholung beauftragt sei die Firma Sita in Rülzheim und Edenkoben. Sita sammle nach Informationen des Landkreises nur noch mit reinen Verpackungsmaterialien gefüllte gelbe Säcke ein, Kunststoffe oder Metall wie zum Beispiel Dachrinnen, Kinderspielzeug oder Haushaltsartikel würden nicht mehr entsorgt. „Blaue oder schwarze Säcke werden nicht mehr mitgenommen“, so die Kreisverwaltung. „Wir mussten reagieren, aber ich räume ein, dass die Informationen an die Bürger zu spärlich waren“, sagt Jürgen Deutsch, der Leiter der Niederlassungen von Sita in Rülzheim und Edenkoben. Sein Unternehmen sammle im gesamten Landkreis SÜW die gelben Säcke ein. „In den letzten Monaten haben sich die Beschwerden der Sortierer gehäuft, dass verstärkt Dinge entsorgt werden, wie Essensreste, Bauabfälle oder tote Tiere. „Wir sind selbst erschrocken darüber, was da alles gefunden wurde, unter anderem auch eine tote Katze“, so Deutsch, dessen Firma mit rund 100 Mitarbeitern Vertragspartner des Dualen Systems ist. Der Pressesprecher des Grünen Punkts in Köln, Norbert Völl bedauert auf Anfrage der RHEINPFALZ, dass es im Landkreis zu Unannehmlichkeiten gekommen sei. Aber: „Grundsätzlich dürfen im Rahmen des Dualen Systems nur Verpackungen eingesammelt werden und das nur in den dafür vorgesehenen Gefäßen, also den gelben Säcken.“ Die Beauftragten Entsorger – in diesem Fall die Sita – seien vertraglich gehalten, darauf zu achten.

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