Kreis Südliche Weinstraße Platten mit Weltruhm

Über die Entstehung des Tischtennis gibt es verschiedene Ansichten. Einige sehen die Anfänge am Ende des 19. Jahrhunderts in Indien, andere in England. Keine unterschiedlichen Ansichten gibt es bei der Firmengeschichte der Joola Tischtennis GmbH & Co. KG in Siebeldingen, die sich mittlerweile weltweit einen Namen gemacht hat und in knapp 100 Ländern tätig ist.

Begonnen hatte alles 1952. Für die Sportabteilung des Kaufhauses Jooss in Landau wurden die ersten Tischtennis-Tische gefertigt. Die Marke Joola hat ihren Ursprung in der in den 1950er-Jahren beliebten Methode der Zusammenführung von Firmen- und Städtenamen. So wurde aus Kaufhaus Jooss in Landau Joola. Der damalige Geschäftsführer und spätere Alleininhaber der Firma Jooss, Karl Frey, erkannte zum richtigen Zeitpunkt die Marktlücke. 1954 wurde die „Tischtennisfabrikation“ eine selbstständige Abteilung, die stetig expandierte und 1963 nach Godramstein umsiedelte. Damit verbunden waren die Lösung von der Mutterfirma und die Gründung eines selbstständigen Unternehmens. Einen weltweiten Namen verschaffte sich Joola 1969 bei den Weltmeisterschaften in München, als Eberhard Schöler in einem dramatischen Finale auf einer Joola-Platte dem Japaner Shigeo Itoh unterlag. Schon 1970 waren in Godramstein die Kapazitäten ausgereizt. So entstand im benachbarten Siebeldingen das neue Werk, das 1973 bezugsfertig war: 1800 Quadratmeter Produktions-, 1200 Quadratmeter Lager- und 700 Quadratmeter Verwaltungsfläche. 1979 übernahm Michael Bachtler, der seit 1968 als Geschäftsführer bereits die Geschicke leitete. Ihm zur Seite stehen renommierte Tischtennis-Spezialisten. Im Werk Siebeldingen, in dem 50 Mitarbeiter beschäftigt sind, werden Joola-Tische von der Plattenbeschichtung bis zum Untergestell komplett selbst gefertigt mit Lieferzeiten bis zu sieben Monate. Kernstück ist eine moderne, vollautomatische Lackierstraße mit einer Kapazität von 30 Tischen pro Stunde. Die Spitzenprodukte dürften die am meisten gespielten Wettkampftische Europas sein. Sie waren die offiziellen Geräte bei den Olympischen Spielen 1996, 2000 und 2004, den Paralympics 1992, 2000 und 2004, den Commonwealth Games 2010, den European Youth Championships in den Jahren 2003 bis 2013 oder den Junior World Championship von 2003 bis 2014. Dies ist allerdings nur ein kleiner Ausschnitt von internationalen Veranstaltungen. Wie Bachtler betont, orientiert sich Joola in allen Preisklassen am Hochleistungssport. Es gibt wohl kaum eine andere Tennismarke, die eine derartig umfangreiche hochwertige Produkt-Palette anbietet wie Joola. Mit dem Joola 5000 beginnt ein neues Kapitel der Tisch-Produktion der Firma. Erstmals wird die legendäre Joola-Oberfläche mit einer Plattenstärke von 25 Millimeter eingesetzt. Das garantiert einen 100-prozentig gleichmäßigen Ballabsprung auf jedem Bereich der Spielfläche – kein Rutschen, schneller und hoher Ballabsprung. Die Zubehör-Palette von Joola ist komplett: Schläger, Bälle, Hölzer und Beläge für den Wettkampfsport werden zwar weltweit produziert – entwickelt, zur Serienreife gebracht und getestet werden sie allerdings im Hause Joola. Joola hat auch als erste Firma die Produkte für Tischtennisbekleidung nicht einfach aus der normalen Sportbekleidung ausgeliehen, sondern mit Hilfe deutscher und ausländischer Spitzenspieler eine speziell geeignete Bekleidung entwickelt. Die verschiedenen Teile werden nach von mehreren Textilfabriken im In- und Ausland hergestellt und exklusiv für Joola vertrieben. (som)

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