Kreis Südliche Weinstraße Metallbereich ausgebaut

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Seit über 40 Jahren werden in der Südpfalzwerkstatt für Behinderte in Offenbach Stahl, Metalle sowie Kunststoffe bearbeitet. Für Automobilfirmen wie Fiat, Mini, Volvo, Audi und Daimler, aber auch für die Firma Tenneco in Edenkoben. Nun bieten sich noch bessere Arbeitsbedingungen und -möglichkeiten als bisher, denn gestern wurde der Neubau zur Erweiterung des Metallbereiches seiner Bestimmung übergeben.

Auf rund 400 Quadratmetern können künftig 15 bis 20 Mitarbeiter dank eines größeren Platzangebotes noch effizienter arbeiten. Bislang war in der Sägerei alles sehr beengt. Zu jeder Jahreszeit mussten die Metallprofile und sonstigen Materialien im Freien ausgepackt und aufgelegt werden. In und um die Geräte gab es kaum Platz für die Arbeiter, sich zu bewegen. Die große Lautstärke war ein Dauerthema im Bereich der Arbeitssicherheit. In den Neubau und in die Sanierung des schon bestehenden Bereiches haben die Verantwortlichen insgesamt 500.000 Euro investiert. Alleine der neue Aluminiumkreissägeautomat verschlang 50.000 Euro. Wohl gut angelegtes Geld, hängen im Nachgang doch mehr als 20 Arbeitsplätze von diesem Gerät ab. Das Hauptaugenmerk beim Bau und auch bei der der Anschaffung der neuen Maschinen lag auf dem Lärm- und Schallschutz. So wurden alle Wände im Neubau auf einer Fläche von 400 Quadratmetern mit Akustikpaneelen verkleidet, was das Arbeiten deutlich angenehmer macht. „Auf Gehörschutz kann aber dennoch nicht verzichtet werden, auch wenn die neuen Maschinen deutlich leiser arbeiten“, sagt Produktionsleiter Martin Heger. Das wird deutlich, als die neue Kreissäge zu einer ersten Vorführung angeworfen wird. Alle Räume sind jetzt viel heller als vorher, teilweise auch höher. Heger sieht aber nicht nur den Nutzen des Neubaus. Durch die Erweiterung ergebe sich in den bestehenden Hallen viel mehr Platz, was für noch mehr Effektivität sorgen werde. Nicht zuletzt, weil sich die Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz noch wohler fühlen würden als bislang. „Unsere Leute kommen gerne zur Arbeit und verrichten diese mit großem Engagement und hoher Präzision“, sagt Heger. Um dies weiter zu gewährleisten, seien behindertengerechte und arbeitstechnisch moderne Arbeitsplätze die Grundvoraussetzung. Georg Rothöhler, Vorsitzender der Lebenshilfe Landau und des Verwaltungsrates der Südpfalzwerkstatt, ist besonders erfreut über die Tatsache, dass der Neubau und die Sanierung ohne Mittel der öffentlichen Hand bewerkstelligt wurden. Das sei in anderen Firmen nicht immer der Fall. „Wir haben ja in all den Jahren ständig gebaut, umgebaut und saniert. Ich bin mir aber jetzt schon sicher, dass dies nicht die letzte Maßnahme dieser Art war, denn nur so können wir die Zukunft hier sichern“, so Rothöhler. „Mit den Erträgen, die wir erwirtschaften, können bislang alle Investitionen refinanziert werden. Darüber hinaus sichern speziell die Erlöse im Metallbereich in hohem Maße die Löhne unserer Mitarbeiter mit Behinderung“, ergänzte Heger. Michael Walk arbeitet bereits seit März 1997 im Offenbacher Werk. „Ich bin Metaller aus Leidenschaft!“ sagt er stolz. Er freue sich sehr darauf, die neue Säge ab sofort ganz selbstständig benutzen zu dürfen. Selbstständigkeit wird groß geschrieben in der Südpfalzwerkstatt. Auch Walk hat eine Behinderung. Das hält ihn aber nicht davon ab, sich neben seiner Arbeit im Werkstattrat zu engagieren und dort die Interessen seiner Kollegen zu vertreten. Dank des Neubaus will er künftig mit noch mehr Elan zur Arbeit gehen. |lam

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