Kreis Südliche Weinstraße Mehr Platz für Meister Adebar

In dieser Woche war der Termin beim Notar. Die 81-jährige Steinfelderin Maria Straßer hat dem Verein zum Schutze des Weißstorchs in Steinfeld ein rund 700 Quadratmeter großes Grundstück geschenkt. Im vergangenen Jahr waren es Werner und Hedwig Lagalle aus Kapsweyer, die dem Verein zwei Grundstücke geschenkt haben.

Horst Taraschewski, der Vorsitzende des rund 220 Mitglieder starken Vereins, der sich nicht nur um Störche, sondern auch um die Artenvielfalt in der Landschaft kümmert, freut sich über die Schenkungen bei einem gemeinsamen Treffen vor Ort: „Es ist schön, das wir die Grundstücke geschenkt bekommen haben, wir würden aber auch Land kaufen“, sagt er. Der Treffpunkt der Schenkenden und Beschenkten ist ein Besonderer. Es ist das Grundstück von Maria Straßer mit den hohen Korbweiden, das sie seit ihrem Wegzug aus Steinfeld 2008 nicht mehr gesehen hat, da sie altersbedingt in Speyer lebt. „Ich erinnere mich noch, wie die Weiden gepflanzt wurden, um Körbe daraus zu machen, mein Vater war Korbmacher, später haben wir sie an die Korbfirma Löhrs in Schaidt verkauft“, erzählt die alte Dame lebhaft. Auch die Familie Lagalle, die seit 1979 in Kapsweyer wohnt, hat das Acker- und Gartenland von Hedwig Lagalle dem Storchenverein geschenkt. Sie finden es gut, dass der Verein Naturinseln anlegen will. „Das macht gerade in einer Agrarlandschaft Sinn“, findet Werner Lagalle. „Unser Hauptanliegen ist es, möglichst viel Land zu bekommen, um Naturinseln anzulegen, die vielen Tier- und Pflanzenarten Raum bieten“, sagt Taraschewski. Entstehen soll nach den Vorstellungen des Vereins eine reich strukturierte Mosaiklandschaft. Sehr wertvoll sei das Grundstück von Maria Straßer mit den hohen Bäumen in der offenen Agrarlandschaft. „Wir wollen es aufwerten“, sagt Taraschewski mit Blick auf die eng stehenden Korbweiden. So sollen einige Bäume absterben, um Spechten oder Holzbienen ein Zuhause zu bieten. Einige Bäume sollen gekürzt werden, damit sich in den Köpfen Kleintiere aufhalten können. Steinkautznistkästen sollen angebracht, seltene Pflanzen wie das Waldgeißblatt angesiedelt werden. Der Verein gestaltet und pflegt bisher zwölf Hektar Land am Viehstrich, das ihm teilweise gehört, gepachtet ist oder für das ein Pflegevertrag mit einer Gemeinde besteht. Bisher wurden 21 Teiche, meist vom Verein, angelegt. Betreut werden 20 Storchennester. „Wir hätten Geld, um weitere Grundstücke zu kaufen“, so der Kassenwart des Vereins, Thomas Schneider. Interessant seien Grundstücke zwischen Altenstadt und Schaidt.

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