Südpfalz Infotafeln verweisen auf Unesco-Kulturerbe Queichwiesen

Queichwiesen bei Offenbach.
Queichwiesen bei Offenbach.

2018 wurde beschlossen, die Queichwiesen zwischen Landau und Germersheim in das Verzeichnis des Immateriellen Unesco-Weltkulturerbes aufzunehmen. Auf deren besondere Bedeutung weisen nun auch Infotafeln hin.

Das Kulturerbe wird getragen von der Interessengemeinschaft Queichwiesen, den Landwirten, die die Wiesen bewirtschaften, Naturschützern und den zuständigen Kommunen. Sie hatten auch den Antrag zur Aufnahme gestellt. Bei dieser traditionellen Bewässerung, die bereits im Mittelalter angewandt wurde, werden die Felder und Wiesen allein mithilfe des natürlichen Gefälles mit Wasser versorgt. Kulturminister Konrad Wolf besuchte am Freitag die Verbandsgemeinde Offenbach und überreichte ein neu erstelltes System von Infotafeln, die auf das Immaterielle Kulturerbe hinweisen. „Entlang der Queich findet man das größte zusammenhängende, noch aktive Wiesenbewässerungsgebiet Deutschlands“, betonte er. Die Interessengemeinschaft Queichwiesen habe seit 1996 bei vielen ehrenamtlichen Aktionen Teilbereiche des Bewässerungssystems instandgesetzt. Gerade diese basisorientierte Organisationsstruktur habe das Unesco-Expertenkomitee überzeugt.

Der früheste Nachweis für die Wiesenbewässerung entlang der Queich stammt aus dem Jahr 1428. Damals haben die Menschen festgestellt, dass man das Wachstum der Wiesenvegetation durch eine systematische Rieselbewässerung mit Queichwasser deutlich steigern kann. Diese Praxis hatte auch eine wichtige Düngewirkung. Zudem ist die Wiesenbewässerung gut für die Biodiversität. Das Land hat daher seit 2003 die Restaurierungs- und Ertüchtigungsarbeiten in den Verbandsgemeinden Offenbach und Bellheim unterstützt.

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