Kreis Südliche Weinstraße „Hier ist alles ein Genuss“

Das Kalmitfest in Ilbesheim inmitten der Weinberge und entlang der Affenschaukel bestätigte am letzten Juli-Wochenende seinen Ruf als eines der schönsten und idyllischsten Weinfeste der Pfalz. Ilbesheim war zwei Tage lang das internationale Mekka der Weinliebhaber.

Noch am Samstagnachmittag gab es bei den Veranstaltern „Gast und Wein“ des Weinfestes großes Stirnrunzeln wegen des Starkregens. Doch die Weinliebhaber, die aus allen Teilen der Republik und dem benachbarten Elsass angereist waren, strömten unbeeindruckt von den Sturzbächen, die vom Himmel kamen auf die Festmeile und suchten mit einem Glas Wein in der Hand Schutz unter den Sonnenschirmen bei einem der elf beteiligten Ilbesheimer Weingüter. Marc Silbernagel als Vorsitzender von „Gast und Wein“ zeigte sich erleichtert, als der Regen nach einer Stunde aufhörte: die Optimisten hätten wieder einmal recht behalten. Die Sonne lachte wieder und beim Veranstalter strahlten die Gesichter. Kurz nach 20 Uhr waren die Parkplätze restlos belegt, so wurden auch die Wirtschaftswege zugeparkt, so groß war der Andrang. Viele waren gekommen, um nicht nur die Weine, sondern auch die wunderschöne Aussicht in ihrem ganzen Zauber zu erleben: Mit dem Gesicht gegen die Abendsonne stehend, die Kapelle auf dem Berg im Rücken, den Abhang zum Dorf mit seinem Dächermeer vor den Füßen, die Haardtberge satt im Hintergrund und das Gegenlicht auf den Wellen und Hügeln des Reblandes davor. Die Besucher kamen ins Schwärmen. Das Flair des Weinfestes sei einfach unbezahlbar, hieß es. Ein Weinfest mit Prädikat. Marc Silbernagel hatte auch gleich die Begründung für den lebhaften Zuspruch parat: „Es kommt eben nicht nur auf das Wetter an.“ „Hier ist alles Genuss, nicht nur das Wetter“, fügte ein Gast aus Hamburg an, der gerade einen Winzerspieß vom Holzkohlegrill vor sich auf dem Teller hatte. Nicht nur entlang der Affenschaukel, wo gleich elf Weingüter Weingenuss und kulinarische Pfälzer Vielfalt boten, sondern auch am Dorfmittelpunkt herrschte bereits am frühen Abend reges Leben. Männerchor, Landjugend und Landfrauen luden dort die Gäste ein. Ständig umlagert war gestern Abend der Stand mit den neun „Finalisten“ des Weißburgunderpreises. Die Publikumsjuroren notierten auf dem Stimmzettel ihre „Siegernummer“. (som)

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