Kreis Südliche Weinstraße Gesteuerte Entwicklung

Zu einem Erfahrungs- und Meinungsaustausch trafen sich am Donnerstag Vertreter von Partnern der Energie-Agentur Speyer-Neustadt/Südpfalz im Kreishaus SÜW. Mit dem Ergebnis ihrer bisher elfjährigen Tätigkeit brauche sich die Agentur nicht zu verstecken, stellte Vorsitzender Hans-Joachim Ritter fest. Er kündigte regelmäßige Energieberatung in Offenbach, Rülzheim, Speyer, Römerberg und im Kreishaus ab Mitte Mai an.

Die Energie-Agentur hat sich zur Aufgabe gemacht, mit kompetenten Planern Projekte zur Energieeffizienz und erneuerbaren Energien voranzutreiben und dabei ein Netzwerk mit ideellen und fördernden Partnern aufzubauen. Sie will aber auch Informant sein für Energieeinsparung vor allem bei Altbausanierungen und Neubauten mit Vorhaben zu energetischer und ökologisch optimaler Bauweise. Bei der Bevölkerung gelte Energieeffizienz immer noch weitgehend als Fremdwort, sagte Ritter.

Landrätin Theresia Riedmaier, Botschafterin der Ökologie für 2014, versicherte, bei der Frage zu erneuerbaren Energien als kommunale Aufgabe habe der Kreis bereits eine Menge zuwege gebracht und stehe im Land im oberen Mittelfeld. Mit einem Millionenaufwand seien in den vergangenen 15 Jahren kreiseigene Gebäude energetisch saniert worden, davon zu 80 Prozent Schulgebäude. In der Umsetzung der Windenergieprojekte bestehe allerdings nach wie vor Bedarf, räumte sie ein. Wichtig sei schließlich der Erhalt einer hochwertigen Kultur- und Naturlandschaft. Ihr Herzenswunsch sei, den Pfälzerwald von Windrädern frei zu halten. Gemäß den Plänen der Landesregierung aber könnten Teilregionen nicht unterschiedlich behandelt werden. Riedmaier sah ihre Aufgabe darin, vernünftige planerische Voraussetzungen zu schaffen und damit einer ungesteuerten Entwicklung entgegen zu wirken. Man könne es sich daher nicht leisten, die Baugenehmigung für die neuen Windräder bei Offenbach zu verzögern.

Über die sechs im Bau befindlichen Windkraftanlagen referierte Michael Lüer, Projekt-Manager der Firma Juwi Wörrstadt. Es handele sich um eine ganz neue Generation von Windrädern mit einer Gesamthöhe von fast 200 Metern, teilte er mit. Jede Anlage produziere mehr als 8000 Megawattstunden. Es ergäben sich rund 49 Millionen Kilowattstunden. Damit ließen sich bis zu 12.500 Haushalte mit Strom versorgen. Ende 2013 sei mit dem Bau der Fundamente begonnen worden. Ende März 2014 könnten die Großkräne geliefert, nach deren Aufbau die Stahltürme Ende Mai errichtet werden. Der Testbetrieb beginne voraussichtlich Anfang August. Zur laufenden Klage gegen die Baugenehmigung gefragt, äußerte sich Lüer zuversichtlich, dass es zu einer Verständigung komme. Die Teilbaugenehmigung sei jedenfalls da.

Mathias Reinhart, Mitarbeiter bei den Stadtwerken Speyer, berichtete über die im Genehmigungsverfahren stehenden fünf Windräder bei Hatzenbühl. Peter Hildenbrand sprach über Thermografie-Projekte in Römerberg. In erster Linie hätten Gastronomie-Betriebe Interesse an einer Beratung gezeigt. Über die Zusammenarbeit mit der Uni Landau bei Projekten für Nachhaltigkeit berichtete Astrid Diehl von Pamina-Solar-Südpfalz. Fabienne Mittmann von Klimaschutz Speyer gab Auskunft über Auszeichnungen für energieeffiziente Betriebe. (ppo)

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