Kreis Südliche Weinstraße Für bessere Vermarktung

Er habe keine Angst um die Zukunft des Weinbaues an der Südlichen Weinstraße. Das gelte aber auch für die Mittelhaardt, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Schindler (Bobenheim am Berg), der im Ehrenamt Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz ist, am Mittwochabend in Ilbesheim. Die SÜW-Winzer hätten in Deutschland „vorbildlich aufgeholt“.

Für Schindler wäre es wünschenswert, wenn es in der Region zwischen Maikammer und Schweigen beim Wein zu einer Direktvermarktung von 40 bis 50 Prozent käme. Dafür sei aber ein hoher Einsatz erforderlich, vor allem müsse die Kundenpflege intensiver betrieben werden. In der gut besuchten Veranstaltung im Gasthaus „Zum Prinz“, organisiert vom CDU-Direktkandidat bei der Landtagswahl am 13. März, Sven Koch, sprach sich der Weinbauexperte dafür aus, mehr Mittel in die Weinwerbung zu stecken. Dazu müssten die Werbebeiträge erhöht werden. Denn das Verbraucherverhalten sei anspruchsvoller geworden. „Der Weinbau ist beweglicher als die übrige Landwirtschaft“, machte Norbert Schindler den Winzer ein Kompliment. Er verdeutlichte, dass diejenigen, die sich den Herausforderungen nicht stellen wollten, im Fassweinbau verbleiben müssten. Hinsichtlich der Werbung sieht der Abgeordnete Rheinhessen stärker aufgestellt als die Pfalz, weil dort mit einer Stimme gesprochen werde. Diese Äußerung veranlasste den südpfälzischen CDU-Bundestagsabgeordneten Thomas Gebhart (Jockgrim) dazu, für eine bessere Vermarktung nicht nur beim Wein zu plädieren. Das sei auch beim Tourismus in der Region notwendig. Er forderte die drei Gebietskörperschaften Stadt Landau, Kreis Südliche Weinstraße und Kreis Germersheim auf, sich auf touristischem Gebiet noch besser zu vermarkten. Gebhart teilte die Auffassung seines Kollegen Schindler, dass der SÜW-Weinbau qualitätsmäßig stark zugenommen habe. Gebhart wandte sich gegen eine zu starke Ausdehnung der Rebflächen. Dass künftig nur eine Ausweitung von 0,3 Prozent jährlich statt der ursprünglich vorgesehenen 0,5 Prozent erlaubt ist, sei Schindler zu verdanken, ohne den dieser Kompromiss nicht zustande gekommen wäre. „So wenig Zuwachs bei Rebflächen wie nötig“, so lautet das Credo des Landwirtschaftskammer-Präsidenten, nachdem der Weinabsatz in Deutschland stagniere. Er stellte aber auch fest: „Der deutsche Weinbau ist bestens aufgestellt.“ In der von Sven Koch moderierten Versammlung bekannte sich Schindler, als es kritische Nachfragen nach dem Mindestlohn gab („Ein enormes Mehraufkommen an Bürokratie“), zu dieser Regelung. Er habe für sie gestimmt und würde es wieder tun. Den Weinbau treffe der Mindestlohn weniger als andere Bereiche, sagte er, denn die Winzer steckten ihn besser weg. Er bedauerte, dass es beim Thema Mindestlohn beim Berufsstand Landwirtschaft/Weinbau in der Diskussion keinen Widerhall gegeben habe. (güw)

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