Kreis Südliche Weinstraße Erneute Kehrtwende beim Erlenbach

In der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses berichtete erster Stadtbeigeordneter Martin Wichmann (CDU), dass nach den aktuellen Plänen die Verrohrung des Erlenbachs weiter genutzt werden könne. Was einige Ausschussmitglieder erstaunte. Denn bereits im Jahr 2010 hatte der Stadtrat Bad Bergzabern den Grundsatzbeschluss, den Erlenbach, der derzeit noch in Betonrohren durch den Kurpark, fließt, offenzulegen. „Die Gewässer der Stadt zurückzuerobern und Erlebnisräume für Jung und Alt zu schaffen“, war das ideelle Ziel. Auslöser der Entscheidung war, dass die Verrohrung völlig marode ist und deren Erneuerung ausschließlich aus dem Stadtsäckel hätte finanziert werden müssen. Zudem gab es ein neues Förderprogramm des Landes. Ein erster Scheck des Umweltministeriums über 244.000 Euro für Planungskosten wurde im November 2015 überreicht. Eine erste Planung der Offenlegung wurde vom Büro Teambau in Bad Bergzabern auf Wunsch des Ministeriums, das s das Vorhaben aus dem Landesprogramm „Aktion Blau plus“ zur Gewässerrenaturierung mit 90 Prozent fördert, um Erlebnisräume erweitert. Sonst hätte es keinen Zuschuss gegeben. Dadurch haben sich sowohl die Kosten von ursprünglich 1,9 Millionen Euro auf 3,5 Millionen Euro erhöht und der Baubeginn verschoben, der bereits 2015 Jahr sein sollte. Zudem wurde eine größere Fläche benötigt. Durch die Erweiterung der Planung sollten jetzt gut 11.000 Quadratmeter Fläche, statt ursprünglich gut 3000 Quadratmeter des rund 41.000 Quadratmeter großen Kurparks benötigt werden. Die Tiefe der Offenlegung wurde in der ersten Planung mit rund zwei Metern angegeben, die Breite des Bachbetts mit acht bis 15 Metern. Anfang dieses Jahres stellte sich ein neues Planungsbüro vor, auch in einer Einwohnerversammlung, und präsentierte überraschende Aussichten, unter anderem die Fertigstellung der Offenlegung bis 2019 und eine Reduzierung der inzwischen auf 3,8 Millionen Euro angewachsenen Kosten um „mindestens ein Fünftel“, vor allem dadurch, dass die Tiefe des Gewässers statt geplant zwei nur noch maximal einen Meter betragen soll. Rund 20 Prozent der Gesamtkosten muss die Stadt tragen. Projektleiter der neuen Planung ist Bauingenieur Dirk Jelinek von der Firma ipr consult aus Neustadt. „Mit 100 bis 120 Litern Durchfluss pro Sekunde ist es ein zarteres Gewässer, dass einer zarten Behandlung bedarf“, hatte Jelinek die Ausgangssituation für die Planung beschrieben, die jetzt im Detail erfolgt ist. Eines dieser Details ist, dass in die bestehende Verrohrung ein neues Rohr gelegt werden soll, um das Oberflächenwasser der Kurtalstraße aufzufangen. Info Neben den Vorschlägen des Planungsbüros zur Offenlegung des Erlenbachs werden in der Stadtratssitzung am morgigen Mittwoch um 19 Uhr im Haus des Gastes nach der Einwohnerfragestunde folgende Themen behandelt: Revitalisierung des Renaissancehauses Zum Engel, Genehmigung und Umsetzung des Haushaltes 2018, Änderung der Haushaltssatzung aufgrund von Einschränkungen, Umgestaltung des Parkplatzes „Auf dem Damm“, Bauvorhaben, Auftragsvergaben und die Aufstellung der Schöffenliste für die Geschäftsjahre 2019 bis 2023.

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