Kreis Südliche Weinstraße Dornig-schönes Dreierlei

Mittelalterlich-beschwingt geht’s in Dörrenbach zu.
Mittelalterlich-beschwingt geht’s in Dörrenbach zu.
Rosenmarkt im Schlosshof

„Flammende Rose, Zierde der Erde, glänzende Gärten, bezaubernde Pracht.“ Frei nach dem Gedicht von Barthold Hinrich Brockes aus dem 17. Jahrhundert konnten die zahlreichen Besucher den Rosenmarkt am Wochenende im Schlossinnenhof von Bad Bergzabern genießen. Am Samstag begrüßten Pianistin Claudia Rösner und Sängerin Lyuba Sampijeva die Gäste. Pralinenmacher Gerhard Herzog kredenzte Roseneis, Petite fours und Rosenblätter am Stil. Jürgen Meßler vom Café „Das neue Herzog“ hatte Pralinen in Gold mit Rosengeschmack in seinem Bauchladen dabei. Aus einem Rosenmeer konnte man sich die schönsten Exemplare wie die hellrosa „Auguste Luise“ oder die vielblättrige „Heidi Klum“ mit nach Hause nehmen. Wer sich erst einmal informieren wollte, war am Stand des Buchladens „Spiel und Spaß“ richtig. Rosenkerzen, Tischläufer und allerlei Heimtextilien bot Pia Feith vom Geschäft „Fine Living“ aus Landau an. Beim Zontaclub Bad Bergzabern konnten sich die Gäste mit Rosenlimo oder Rosenbowle stärken. Einen blumigen Duft verströmten die handgemachten Seifen der Steinweilerer Seifenmanufaktur. Brigitte Wutschel aus Burrweiler präsentierte selbst gemachte Porzellanröschen. Und Joachim Oertel aus Bad Bergzabern zeigte, wie man Kupferrosen herstellt. Martina Haag aus Heidelberg ist mit ihrer Freundin Renate Huckele aus Heppenheim oft in der Pfalz unterwegs. Diesmal sei sie nur wegen der Rosentage gekommen. Sie war ganz begeistert von dem kleinen, aber feinen Rosenmarkt. Auch Edwin Eberle aus Rheinzabern ist vom Rosenmarkt angetan. „Ich bin zum zweiten Mal hier. Immer wieder gerne.“ Dornröschen-Festmeile Eines gleich vorweg: Das alte ist das neue Dornröschen. Denn Pia I. (Schicktanz) wird für ein weiteres Jahr die holde Maid aus Dörrenbach sein. „Ich freue mich sehr auf eine weitere Amtszeit. Obwohl ich bis zu 20 Terminen im Jahr habe, ist es für mich eine sehr schöne Zeit, und ich bin stolz, meine Gemeinde repräsentieren zu dürfen.“ Und das Dornröschendorf zeigte mit seiner mittelalterlichen Festmeile, was es so alles auf die Beine stellen kann. Die Spielleute von Ranunculus sorgten für stimmungsvolle Kurzweil. Neu in diesem Jahr waren die 23 Tänzer und Musiker von Rattenstampfer aus der Nähe von Stuttgart und die Musikanten von An Dro. Sie machten „Spaß uff de Gass“. Das Wort Rattenstampfer, erklärte der Anführer der Gruppe, gehe auf einen alten Tanz zurück, mit dem die Bauern, Mägde und Knechte nach der Ernte die Ratten aus dem Stroh vertrieben. Ebenfalls dabei war Nils, der Gaukler, der mit seinen Zaubereien für Heiterkeit sorgte. Viele interessante Aussteller gaben sich auf der Festmeile ein Stelldichein. An Lederwarenständen konnte sich der Ritter von heute mit Armschutz oder Geldbeutel eindecken. Für das Burgfräulein gab es Haarschmuck. Eine Olivenholzhändlerin bot Brotbrettchen oder Mörser feil. Auch passendes Schuhwerk konnte man sich beim Ledergraf nach Maß anfertigen lassen. Die Kleinen versammelten sich um eine mittelalterliche Burg in Miniaturformat. Der sechsjährige Tobias aus Pirmasens erzählte freudenstrahlend: „Ich habe vom Opa die Mittelalterburg zum Zusammenbauen geschenkt bekommen. Zu Hause gehe ich gleich dran.“ Schön anzuschauen waren die vielen Hoheiten, zum Beispiel die Traubenblütenkönigin Alyssa I. aus Westhofen, de Bellheimer Lord Ludwig Stahl oder die Heidelbeerprinzessin Bettina I. aus Steinfeld, die dem Dornröschen ihre Aufwartung machten. Ein großer Zuschauermagnet war das Straßentheater der Dörrenbacher Bevölkerung. Nach typischer Pfälzer Manier wurden Szenen aus Märchen gespielt. Wie Hänsel und Gretel. Das große Problem hierbei: Sie wollte gerne Prinzessin werden, aber den Frosch küssen? Bäh! Bei den Waschweibern gab es viel zu lachen. Vor allem als eines einen BH aus dem Wasser zog. Die Zuschauer spendeten viel Applaus für das Spektakel. Weinwanderung im Rosengarten Dornröschen Pia I. eröffnete am Sonntag die 13. Rosenwandertage bei herrlichem Wetter und einem Glas Rosenprosecco inmitten der Weinlage „Rosengarten“ in Kapellen-Drusweiler. Der örtliche Gesangsverein intonierte passend „Oh, du schöner Rosengarten“ von Kurt Lißmann. Ortsbürgermeister Karl Hofmann würdigte Ratsmitlied Ulrike Job für ihr unermüdliches Schaffen zur Erhaltung des Rosenwanderweges. Die Wanderer genossen nicht nur den Blick auf die Rosen am Wegesrand, sondern trugen mitunter auch solche auf ihren Hütchen. Am Stand von Rosenkeramik Baron konnte man sich mit Rosentürkränzen oder Keramik-Rosenköpfen eindecken. Zur Stärkung gab es Rosenmuffins. Renate und Thomas Schwarz aus der Nähe von Augsburg waren das erste Mal in der Pfalz: „Die Pfalz ist herrlich, vor allem dieses Wochenende. Der Markt in Bad Bergzabern, das Wachküssen des Dornröschens und nun der tolle Wanderweg. Nächstes Jahr sind wir wieder hier.“ Wer sich den Rosenwanderweg von oben anschauen will, kann das bald auf der Homepage des Tourismusvereins Bad Bergzabern. Dirk Wohlrabe von der Firma Quadronet sorgte für Bilder von oben.

Die Gruppe Cinema Paradiso sorgt für den musikalischen Auftakt beim Rosenmarkt im Schlossinnenhof.
Die Gruppe Cinema Paradiso sorgt für den musikalischen Auftakt beim Rosenmarkt im Schlossinnenhof.
Rosige Wanderfreuden in Kapellen-Drusweiler.
Rosige Wanderfreuden in Kapellen-Drusweiler.
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