Kirrweiler Bürgerfest mit weit gereisten Gästen

 Die Weinprinzessinen Marlene Kober (St. Martin), Marlen Schwab (Kirrweiler) und Sarah Frankmann (Maikammer) mit der Kübelspritz
Die Weinprinzessinen Marlene Kober (St. Martin), Marlen Schwab (Kirrweiler) und Sarah Frankmann (Maikammer) mit der Kübelspritze der Freiwilligen Feuerwehr.

50 Jahre gibt es die Verbandsgemeinde Maikammer. Bei der Feier an der Reblandhalle in Kirrweiler ging der Blick weit über die Pfalz hinaus.

Das Bürgerfest der Verbandsgemeinde Maikammer am Sonntag auf dem Kleinfeld bei der Reblandhalle in Kirrweiler stand unter dem Motto „50 Jahre Verbandsgemeinde Maikammer“.

„Die Lebensqualität in unserer Verbandsgemeinde und ihren drei Ortsgemeinden wird in hohem Maße durch die Aktivitäten der Vereine bestimmt. Das dort gelebte ehrenamtliche Engagement ist einzigartig und unverzichtbar für unser Gemeindewesen“, stellte Gabriele Flach, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Maikammer, auch mit Blick auf den Ausrichter TV 1896 Kirrweiler fest. Zu den wesentlichen Säulen der VG gehörten der Weinbau und der Tourismus. Flach zählte die Projekte auf, die in den kommenden Monaten und Jahren auf der Agenda stehen, darunter besonders der Klimaschutz. „Das enge Miteinander der drei Ortsgemeinden, auch wenn sie noch so verschieden sein mögen, hat dafür gesorgt, dass aus einer kleinen Verbandsgemeinde eine große wurde“, lobte sie.

Die Weinprinzessinnen Marlen Schwab (Kirrweiler), Sarah Frankmann (Maikammer) und Marlene Kober (St. Martin) stellten die Festweine vor, wobei jeweils einer aus einem Weingut der Heimatorte der Hoheiten kam. Schwab übernahm den Riesling, Frankmann den Müller-Thurgau und Kober den Portugieser Rosé.

Weitgereiste Überraschungsgäste

Flach führte anschließend ein Interview mit vier weitgereisten Überraschungsgästen. Elke und Louis Schmitt kommen aus St. Martin. Sie haben in den vergangenen 28 Jahren rund 90 Länder der Erde besucht, darunter Tahiti, Australien sowie einen großen Teil Südamerikas. Das Besondere: Sie waren zusammengerechnet sieben Jahre mit dem Fahrrad unterwegs. Pauline Rudolph aus Maikammer und ihr Lebenspartner Jonas Hormuth aus St. Martin kennen einige Länder der Erde mittlerweile überwiegend vom Blick aus dem Fahrradsattel, auf dem sie zuletzt sieben Monate unterwegs waren.

„Wir kamen während der Coronazeit, wo man viel Zeit zu Hause verbrachte, auf die Idee, die Welt zu erkunden“, erzählten sie. Zunächst ging es bis nach Portugal, dann per Schiff über den Atlantik bis nach Mexiko und andere Länder Mittel- und Südamerikas bis hinunter nach Peru.

„Trotz allem Erlebten steht bei uns aber die Pfalz nach wie vor sehr hoch im Kurs“ stellte Hormuth fest. Dieser Meinung ist auch Louis Schmitt. „Es ist nirgendwo so schön wie in der Pfalz.“ Er gestand aber ein: „Was wir noch gar nicht so richtig erkundet haben, ist Europa inklusive Deutschland.“ Rudolph und Hormuth wollen schnellstmöglich erneut aufbrechen und rund um die Welt radeln. Als Reiseziele haben sie Hongkong und Singapur auserkoren, aber auch einen Trip auf der Pan Americana, also die Fahrt von Alaska bis nach Feuerland, haben sie ins Auge gefasst.

Reise durch Nepal prägend

Für Louis Schmitt war besonders die Reise durch Nepal sehr prägend: „Die Menschen in Nepal wurden für mich zu einer zweiten Familie. Man ist dort dem Himmel sehr nah.“ Rudolph berichtete, wie sie gemeinsam in den Anden in Ecuador ein Zelt aufbauten und die Einheimischen total begeistert waren. „Die hatten noch nie zuvor ein Zelt wie das unsere gesehen.“ Abschließend stellte Louis Schmitt fest: „Probleme, wie wir sie hier in Deutschland haben, die gibt es in vielen Ländern, in denen wir waren, gar nicht. Deshalb fällt es uns dann mitunter auch immer etwas schwer, uns hier wieder zurecht zu finden.“

Eine Choreographie hatte Elke Jochim-Sattel mit der Tanzgruppe des TV Kirrweiler einstudiert. Die jungen Mädchen präsentierten eine synchrone Darbietung zu den Klängen des bekannten Hits „Geronimo“ der australischen Band Sheppard. Das Arrangement löste Zugabe-Rufe aus, ebenso der Auftritt der Jumpinggruppe. Die zwölf Frauen, allen voran Tine Kästel, tanzten auf Trampolinen zu einem Medley aus Songs von Boney M.

Beschaulicher ging es bei den Führungen durch das Abwasserwerk neben der Reblandhalle zu. Marco Hartmann gelang es offensichtlich, die Neugier der Besucher zu wecken. Die Führungen dauerten statt der anvisierten 20 Minuten bis zu 45 Minuten. Die Kinder wiederum hatten Freude an großen Spielgeräten und nicht zuletzt an der Tragkraftspritze der Feuerwehr, mit der sie ein „brennendes“ Haus löschen durften.

Blasmusik der Weinschlauchdudler

Die Freiwillige Feuerwehr Kirrweiler freute sich über einen neuen Defibrillator für Notfalleinsätze. Der „Automatisierte externe Defibrillator – AED“ ist in der Handhabung auch für medizinische Laien geeignet. Hermann-Josef Marx, Vorsitzender der örtlichen Bürgerstiftung, übergab das Gerät an Wehrführer Daniel Beck.

Für die musikalische Begleitung sorgten während des gesamten Mittags die „Weinschlauchdudler“ aus St. Martin mit Blasmusik. An einem anspruchsvollen Quiz, bei dem 14 Fragen rund um die Verbandsgemeinde Maikammer zu beantworten waren, dürften sich nicht nur Fremde oder Zugezogene, sondern so mancher Einheimische die Zähne ausgebissen haben.

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