Kreis Südliche Weinstraße „Automobile Schätzchen“ im Gerätehaus

Das alte Feuerwehrgerätehaus in Hauenstein hat einen neuen Besitzer gefunden: Dieter Müller, Autohausbesitzer in Bad Bergzabern, Gastronom in Hofstätten und Enkel des Hauensteiner „Cafetiers“ Karl Müller wird das Gebäude in der Elisabethenstraße erwerben und dort ein „kleines, aber feines Automobilmuseum“ einrichten. Und weil in Müllers Adern Gastronomenblut fließt, wird das museale mit einem gastronomischen Angebot verbunden.

Wie Dieter Müller auf RHEINPFALZ-Anfrage bestätigte, habe er für das Gebäude, das bis zum Dezember vergangenen Jahres der Hauensteiner Wehr als Feuerwehrgerätehaus diente, ein Gebot von 70.000 Euro abgegeben und damit und mit seinem Konzept, das der Gemeinde auch einen touristischen Mehrwert biete, den Zuschlag erhalten. Notariell sei das Geschäft allerdings noch nicht über die Bühne gegangen, alle Weichen seien aber im Rat gestellt, wie der für die gemeindlichen Immobilien zuständige Beigeordnete Alfred Busch bestätigt. Die Verwaltung sei beauftragt, die entsprechenden Schritte in die Wege zu leiten. Für das Gebäude mitten in Hauenstein waren, so Busch, mehrere Kaufangebote von Interessenten eingegangen. Er habe im Laufe eines nun 38 Jahre währenden Arbeitslebens im Kfz-Bereich „viele automobile Schätzchen“ sammeln können, berichtet Dieter Müller: Unter anderem zähle dazu ein „Barockengel“, ein BMW 502 V8, in dem sich der rheinland-pfälzische Innenminister August Wolters, der zwischen 1959 und 1971 dem Mainzer Kabinett angehörte, durch die Lande chauffieren ließ. Diese und andere Kostbarkeiten rund ums Automobil wolle Müller in dem ehemaligen Feuerwehrhaus auch in wechselnden Ausstellungen zugänglich machen. Vorstellbar sei auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schuhmuseum. Erste Gespräche in Richtung „Museumsdorf Hauenstein“ seien geführt. Den Ausstellungsraum in der Haupthalle des Gebäudes wolle er mit einer Galerie umgeben. Unter anderem dort will er auch ein gastronomisches Angebot betreiben – mit Reminiszenzen an das legendäre Café Müller, das sein Großvater Karl Müller am Marktplatz, dort wo heute ein Optiker beheimatet ist, führte. Auch der Schlauchturm, so eine weitere Idee, könne als Cocktaillounge mit Ausblick über den Ort einbezogen werden. Das seien Ideen, die erst noch auf ihre Machbarkeit überprüft werden müssen. „Ich habe mir bei diesem Projekt keinen Zeitrahmen gesteckt“, sagt Müller: „Wir werden weiter Ideen sammeln und sie auf ihre technische Machbarkeit überprüfen.“ Er rechne für die Realisierung des Projektes mit einer Zeitspanne von zwei bis drei Jahren. Das Gebäude steht auf Grund und Boden der Ortsgemeinde, gehörte aber der Verbandsgemeinde als Trägerin der Feuerwehr. Mit der Fertigstellung der neuen Feuerwache wurde es an die Ortsgemeinde zurückgegeben, die freilich dafür nach einer Wertermittlung des Gutachterausschusses rund 50.000 Euro berappen muss, wie Verbandsbürgermeister Ulrich Lauth mitgeteilt hatte. Das Gebäude war vor 60 Jahren errichtet und in den 1980er-Jahren für 550.000 Mark erweitert und umgebaut worden. (ran)

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